EED: Benachteiligung von Frauen hemmt Entwicklung

EED: Benachteiligung von Frauen hemmt Entwicklung
Die Benachteiligung von Frauen hemmt nach Einschätzung des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) den Fortschritt in den Ländern des Südens. Frauen hätten einen zentralen, meist unterschätzten Anteil an Entwicklung, sagte EED-Vorstand Claudia Warning am Donnerstag in Bonn bei der Vorstellung des Jahresberichts. Frauenrechte und Entwicklung gehörten daher eng zusammen.

Die Partnerorganisationen, die der EED fördere, arbeiteten daran, dieses Entwicklungshemmnis zu beseitigen, sagte Warning. So unterstütze der EED Initiativen, die an der Ächtung von Gewalt gegen Frauen arbeiteten, oder Frauenhäuser und Gesundheitsprojekte für Frauen betrieben.

EED und "Brot für die Welt" gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit

Vor fünf Jahren habe der EED gemeinsam mit "Brot für die Welt" eine Gesamtstrategie entwickelt, um Geschlechtergerechtigkeit systematisch zu fördern, sagte Afrika-Referatsleiterin Karin Döhne. Bei einer Überprüfung durch zwei Gutachterinnen habe sich nun gezeigt, dass diese Genderstrategie bereits alle Arbeitsfelder des EED verändert habe. Nun werde weiter an Verbesserungen gearbeitet.

Insgesamt förderte der EED im vergangenen Jahr 2.345 Projekte von Kirchen und Partnerorganisationen in 79 Ländern. Der Haushalt 2010 belief sich auf 167,6 Millionen Euro, 1,3 Millionen weniger als im Vorjahr. Für das kommende Jahr rechnet Warning dank höherer staatlicher Mittel aber wieder mit einem Anstieg von zwei bis vier Millionen Euro. Regionaler Schwerpunkt der Arbeit blieb Afrika.

Für 2011 erwartet Warning noch viel Arbeit durch die Zusammenlegung des EED mit dem Bundesverband der Diakonie und "Brot für die Welt". Ab Oktober 2012 sollen die drei Organisationen als Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung in Berlin zusammen unter einem Dach arbeiten.

Rekordspenden für "Brot für die Welt"

"Brot für die Welt" hat im vergangenen Jahr mit 62,1 Millionen Euro Spenden ein Rekordergebnis erzielt. Das sei eine Steigerung zum Vorjahr um 13,5 Prozent, sagte Direktorin Cornelia Füllkrug-Weitzel am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts in Berlin. Seit Bestehen des Hilfswerkes sei es das viertbeste Jahresergebnis nach 1984/85 und 1992/93.

Von den Spendengeldern flossen rund 49 Millionen Euro in 1.020 Projekte weltweit. Der Hauptanteil ging nach Afrika, wo vor allem Ernährungs-, aber auch Friedensprojekte gefördert wurden. 2009 hatte "Brot für die Welt" 54,7 Millionen Euro Spenden erzielt.

epd