Westerwelle in Kundus: Deutschland ist stolz auf Soldaten

Westerwelle in Kundus: Deutschland ist stolz auf Soldaten
Bei einem Blitzbesuch im nordafghanischen Feldlager Kundus hat Außenminister Guido Westerwelle den deutschen Soldaten seinen Dank ausgesprochen.

Der Einsatz am Hindukusch sei "gefährlich und entbehrungsreich", sagte Westerwelle am Montag vor der Truppe. "Unser Land ist stolz darauf, was Sie für unsere Freiheit tun." Der Minister äußerte seine Hoffnung auf eine deutliche Mehrheit bei der Abstimmung im Bundestag über das Afghanistan-Mandat der Bundeswehr am 28. Januar. "Es wäre ein gutes Signal, wenn der Bundestag mit einer großen breiten Mehrheit seine Rückendeckung gibt."

Zur Frage, ob es sich bei dem Konflikt in Afghanistan um einen Krieg handele, sagte Westerwelle: "Dass das, was hier stattfindet, von den Soldaten als Krieg empfunden wird, ist menschlich nachvollziehbar." Als Außenminister könne er sich diesen Sprachgebrauch aber nicht zu eigen machen. Am Ehrenhain für die gefallenen deutschen Soldaten im Feldlager legte Westerwelle einen Kranz nieder. Während des dreistündigen Besuchs ist auch ein Gespräch mit dem neuen Gouverneur der Provinz, Mohammed Dschagdalek, geplant. Der Vorgänger war im Oktober bei einem Anschlag getötet worden.

"Afghanistan darf nicht zum Rückzugsort für Terroristen werden"

Der Minister betonte, Afghanistan dürfe nicht wieder zum sicheren Rückzugsort für Terroristen werden, die von dort aus Anschläge im Ausland planten. "Wir wollen nachhaltig sicher sein, dass hier keine neuen Nester und Rückzugsgebiete für den Terrorismus entstehen."

Vor dem Besuch Westerwelles wurden in Kundus nach Angaben der Polizei ein Taliban-Anführer und 14 weitere Aufständische getötet. Der Polizeichef der Provinz Kundus, Abdul Rahman Sajedschili, sagte der Nachrichtenagentur dpa am Montag, bei dem Anführer habe es sich um den Schattengouverneur für den Distrikt Chanabad gehandelt.

Deutsche Soldaten waren an den Gefechten am Sonntag nach Angaben der Bundeswehr nicht beteiligt. Die Taliban haben Parallelstrukturen zur Regierung geschaffen und für zahlreiche Provinzen und Distrikte Schattengouverneure ernannt.

dpa