Pakistan: Neue Hochwasserwelle bedroht Süden

Pakistan: Neue Hochwasserwelle bedroht Süden
Im Süden Pakistans schafft eine neue Hochwasserwelle eine bedrohliche Lage. Rund eine Million Menschen sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen in den vergangenen Tagen vor den Wassermassen geflohen.

Auch für die kommenden Tage ist keine Entwarnung in Sicht. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief am Samstag zu weiteren Spenden für die Flutopfer in Pakistan auf. Mehr als 175.000 Menschen verließen am Samstag allein die Stadt Thatta in der Provinz Sindh, nachdem ein Schutzdamm in der Umgebung gebrochen war, wie pakistanische TV-Sender berichteten. Einwohner suchten Schutz in umliegenden Städten und Dörfern. Tausende Menschen flohen zur Grabstätte eines muslimischen Heiligen, die höher gelegen ist. Viele Menschen verbrachten die Nacht unter freiem Himmel. Thatta in der Provinz Sindh liegt etwa 100 Kilometer südöstlich von der Hafenstadt Karatschi.

Aus Protest gegen die Regierung blockierten Einwohner die Hauptverkehrsstraße. Sie beklagten, das sie bislang weder Hilfe noch Essen erhalten hätten. Zudem hätten die Behörden nichts unternommen, um den Bruch des Schutzdeiches zu verhindern. "Sie fahren in ihren schicken Autos herum und tun nichts für uns", sagte ein Betroffener der pakistanischen Zeitung "The Express Tribune".

Die Vereinten Nationen gingen am Freitag davon aus, dass in den vergangenen zwei Tagen allein in der Provinz Sindh eine Million Menschen vor den Wassermassen fliehen mussten. Der Indus soll in den nächsten zehn Tage mit hohem Wasserstand fließen. Etwa 20 Millionen Menschen sind in Pakistan bislang von der Flut betroffen. Millionen Menschen sind durch die Naturkatastrophe obdachlos geworden und auf Hilfe angewiesen.

Bundeskanzlerin Merkel rief in ihrer wöchentlichen Videobotschaft zu weiteren Spenden für die Flutopfer auf. Sie bitte "noch mehr Menschen, ihre Unterstützung für die Menschen in schrecklicher Not in Pakistan zu geben", sagte die Kanzlerin. Die Hilfe erreiche die Notleidenden garantiert, weil die deutschen Hilfsorganisationen die Hilfsgüter direkt zu den Menschen bringen.

Deutschland leiste 25 Millionen Euro an humanitärer Hilfe, "und über die Europäische Union helfen wir mit 70 Millionen Euro insgesamt", sagte Merkel. Sie unterstrich, dass die Hilfe auch deshalb wichtig sei, weil in den besonders stark überfluteten Regionen zum Teil Kräfte von Al-Kaida und den Taliban operierten. Damit diese Kräfte nicht durch die Katastrophe gestärkt würden, müsse die internationale Gemeinschaft deutlich machen, dass sie den Menschen in Pakistan helfen wolle.

Spendenkonten für Pakistan:

Diakonie Katastrophenhilfe: Kennwort "Fluthilfe Pakistan", Konto 502 707, Postbank Stuttgart BLZ 600 100 70 (www.diakonie-katastrophenhilfe.de).

Caritas: Kennwort "Fluthilfe Pakistan", Konto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00 (www.caritas.de/spenden).

Deutsche Welthungerhilfe: Konto 1115, Sparkasse KölnBonn, BLZ 370 501 98 (www.welthungerhilfe.de).

UNICEF: Kennwort "Nothilfe Pakistan", Konto: 300.000, Bank für Sozialwirtschaft Köln, BLZ 370 205 00 (www.unicef.de).

Kindernothilfe: Kennwort "Pakistan", Konto 45 45 40; KD Bank, BLZ 350 601 90 (www.kindernothilfe.de).

Ärzte ohne Grenzen: Kennwort "Pakistan und andere", Konto: 97 0 97, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00 (www.aerzte-ohne-grenzen.de).

Deutsches Rotes Kreuz: Kennwort "Pakistan", Konto 41 41 41, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00 (www.DRK.de/spenden).

Christoffel-Blindenmission: Kennwort "Nothilfe Pakistan", Konto 2020, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00 (www.cbm.de).

Aktion Deutschland Hilft: Kennwort: "Flut Pakistan", Konto 10 20 30, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00 (www.aktion-deutschland-hilft.de). SMS mit Pakistan an 81190 (5 Euro plus Gebühr).

Oxfam: Kennwort "Fluthilfe Pakistan", Konto 13 13 13, Bank für Sozialwirtschaft, 370 205 00 (www.oxfam.de)

Save the Children: Kennwort "Pakistan Flut", Konto 929, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00 (www.savethechildren.de).

Spendenberatung: Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI), Berlin, Tel. 030/ 839 001-0; (www.dzi.de)

epd