Glücksbibel

Glücksbibel
Glückskekse? Was die Chinesen können, können wir schon lange.

Neulich beim Asiaten, Essen abholen. „Mögen Sie Glüh Kä?“ Ich denke im ersten Moment, das sei ein asiatisches Gericht, so wie Gäng Gari Gai oder Pat Tai. Es dauerte eine Weile und einige weitere schwer verständliche Erklärungen, bis ich darauf kam: Glückskekse! Ja klar. Die Kinder lieben sie, auch wenn die meisten Sprüche darauf schon sehr platt sind. 

Die Kekse gibt’s aber nicht nur mit solchen Sprüchen – sondern auch mit Bibelversen Die findet man eher nicht beim Chinesen um die Ecke, es gibt sie aber beim Bibellesebund zu kaufen. Ganz normale Glückskekse – nur eben mit einem Bibelvers in der Mitte.

„Mittendrin ein Wort von Gott“, so sind die Zellophanhüllen um die Kekse beschriftet. Und da wir jetzt ja auf Weihnachten zugehen: Es gibt sie auch in der Geschmacksrichtung „Weihnachten“. Also, nicht mit Zimt im Teig, sondern mit weihnachtlichen Bibelversen. 

Erinnert mich ein bisschen an den Propheten Hesekiel, der von Gott den Auftrag bekam, eine Schriftrolle zu essen – quasi, um sich deren Inhalt ganz wörtlich zu verinnerlichen. Von den Bibelkeksen jedoch sollten Sie besser nur den Teig außenrum essen, die „Schriftrolle“ in der Mitte aber lediglich lesen. Ist dann doch besser für die Gesundheit.

Coole Idee für alle möglichen Veranstaltungen, vom Kindergottesdienst bis zum Seniorennachmittag. Ob ich sie allerdings beim Konfirmanden-Abendmahl einsetzen würde, so wie eine Kollegin, die davon berichtete, wie begeistert die Konfirmandinnen und Konfirmanden von „ihren“ jeweiligen Bibelsprüchen waren – das muss ich mir wirklich noch gründlich überlegen.
Wo und wie auch immer: Ich wünsche Ihnen guten Appetit beim Bibel-Essen.

 

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