Ferienlangeweile? Mit Twitter gibt‘s das nicht.

Ferienlangeweile? Mit Twitter gibt‘s das nicht.
Der „Automatische theologische Streitauslöser“ stellt gewagte Thesen auf.

Zugegeben, er ist jetzt schon einen ganzen Monat online. Aber genial ist er immer noch: Auf Twitter postete @GebanTuterkoj bereits vor einigen Wochen den „automatischen theologischen Streitauslöser“, der auf Mausklick die gewagtesten Thesen in den Raum stellt. Ein Klick, und es rattert los wie die Walzen bei einem einarmigen Banditen. Ein zweiter Klick, und drei Satzteile haben sich zu einer zufälligen Kombination zusammengefunden.

Mit dabei sind so Sätze wie „Der schwäbische Pietismus ist auf jeden Fall ein Skandal“ oder Sätze mit einem tieferen Sinn wie „Der Gemeindegottesdienst ist unter Umständen ein Grund für die sinkenden Gottesdienstzahlen“. Darüber sollte man wirklich mal nachdenken. Ohne Gottesdienst gäbe es ja auch keine sinkenden Zahlen mehr. Oder ist das vielleicht sogar eine inhaltliche Kritik?

Klicken wir lieber weiter zu „Der Papst ist im Gemeindealltag völlig überbewertet“, ein Satz, der uns Evangelischen vielleicht nicht so wichtig ist wie „Heinrich Bedford-Strohm ist unter Umständen genau das, wovor Calvin uns warnen wollte!“ Oh je. 

Nach dem großen Erfolg der ersten Version mit 100 Variationen aus zufällig zusammengewürfelten Satzteilen gibt es mittlerweile auch eine mit 300 unterschiedlichen Sätzen. Ob er die gleichen Sätze enthält wie Teil 1, ist mir nicht bekannt, daher verlinke ich einfach mal beide.

Mittlerweile gibt es unter @theobrabbel sogar einen Bot, der jeden Tag einen Satz raushaut und sogar widerspricht, wenn man ihm antwortet. Probieren Sie es aus!

Klicken Sie mal rein und haben Sie Spaß. Werfen Sie so einen Satz wie „Das neue geistliche Liedgut ist insbesondere nach 1989 ein Skandal“ abends bei einem Bierchen auf dem Campingplatz in die Runde. Sie werden sehen: Der langweilige Urlaub vergeht gleich viel schneller. Spannend wird‘s dann allerdings bei der nächsten kirchlichen Konferenz mit „Dass Theologiestudierende alte Sprachen lernen müssen, ist insbesondere nach 1989 die Grundlage der lutherischen Ekklesiologie“. Viel Spaß und gute Diskussionen!

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