Buchtipps zum Thema Frauen

Drei Frauen von hinten
© Suhyeon Choi / Unsplash
Zur Woche des internationalen Frauentags stellt Eliport biblische Geschichten aus weiblicher Perspektive, Gedichte über biblische Frauen und fiktive "biografische" Notizen über Frauen des Alten Testaments vor.
Blick in die Literatur
Buchtipps zum Thema Frauen
Zur Woche des internationalen Frauentags stellt das Evangelische Literaturportal drei Buchtipps passend zum Thema vor. Natürlich mit christlichem Bezug.

Martina Steinkühler: Die Mädchenbibel

"Eine Philisterin erzählt", "eine Kleine erzählt", "eine, die achtgeben sollte, erzählt" – in dieser Weise sind die Kapitel der Mädchenbibel überschrieben. Es sind eher die nicht prominenten und weiblichen Personen der Bibel, die hier in den Fokus rücken und von ihren Erlebnissen und Erfahrungen berichten. Martina Steinkühler lässt viele der bekannten biblischen Erzählungen in einer interessanten Auswahl und Zusammenstellung in einem anderen und neuen Licht erscheinen - auf eine sehr persönliche, lebendige, tiefgründige und existentielle Art. Erzählerisch vollzieht sich dies sehr gelungen gestaltet vor dem Hintergrund der jeweiligen Lebenswelt und der Lebensbezüge des Alten und Neuen Testaments. So werden ein Zugang und ein Bezug auch zu sperrigen und schwierigen Texten möglich. Am Ende der Kapitel werden die Namen der zuvor namenlosen oder weniger namentlich bekannten Erzählerinnen genannt – so treten diese vor und beanspruchen ihren zuvor eher verborgenen Anteil an den Geschehnissen.
Anne Rank 

Die Mädchenbibel - Biblische Geschichten aus der Perspektive von Mädchen und Frauen erzählt, Martina Steinkühler, Gütersloher Verlag, ISBN 978-3-579-06215-0, gebunden, 24 Euro

Ursula Koch: Wie eine Lilie unter Dornen

Abraham, Isaak, Jakob, Moses und König David sind dem Kenner und der Kennerin des AT vertraut, weniger bekannt dürften ihm/ihr jedoch deren Frauen sein. Ihnen widmet die Autorin historischer Romane biblischer Thematik sieben Texte, in denen Rut, Hagar und Mirjam, Lea und Rahel, Batseba, Rizpa und Hanna selbst zu Worte kommen mit ihren Hoffnungen und Wünschen, ihren Enttäuschungen und positiven Erlebnissen. Sie werden trotz ihres vom Patriarchat belasteten Daseins als starke Frauen vorgestellt, stark in ihrem Glauben und ihren Überzeugungen. Indem sich die Verfasserin in die Rolle ihrer Protagonistinnen hineinversetzt und von ihnen erzählt, hofft sie, "die Kraft ihres Glaubens und ihrer Liebe wirke hinein auch in unsere Zeit". Zu dieser Auffassung gelangt Ursula Koch u.a. durch die Begegnung mit heute in Afrika lebenden Frauen, die sie als Entwicklungshelferin in Projekten zugunsten in Not geratener Menschen in Burkina Faso (Westafrika) vor Ort betreute und weiterhin unterstützt.
Margot Rickers 

Wie eine Lilie unter Dornen. Begegnungen mit starken Frauen der Bibel, Ursula Koch, Neukirchener Verlag, ISBN 978-3-7615-6518-6, gebunden, 14,99 Euro

Andreas Knapp: Mit Pauke und Salböl

Nach der Lektüre dieses kostbaren Kleinodes machte ich mich schlauer über den mir bislang unbekannten Autoren und bestellte seine anderen Veröffentlichungen. Ein rundum beeindruckendes Werk, das in freier Form geschrieben ist. In schlichten Worten, die Metaphern geistreich wählend, durch den Verzicht auf Satzzeichen ungeahnte Deutungsräume öffnend, Widerhaken einfügend, heilsame Schmerzen verursachend und mit barmherziger Hand auf den/die verweisend, der/die sie annimmt, um zum Leben zu führen. Spirituell, politisch, weise, revolutionär und radikal im wahrsten Sinne des Wortes interpretiert der Priesterpoet überraschend etliche Frauen der Bibel, lässt auch Gott als "mater materiae" nicht aus und verweist auf das kirchengeschichtlich so "folgenlose" Bekenntnis der Frauen zum Messias - oder ändern gerade auch seine Gedichte etwas daran?
Frauke Thees

Mit Pauke und Salböl. Gedichte zu Frauen der Bibel, Andreas Knapp, Echter-Verlag, ISBN 978-3-429-05681-0, Taschenbuch, 12,80 Euro

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