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Religion und künstliche Intelligenz
KI ist auch eine Glaubensfrage
Wer im Internet nach Stellungnahmen aus Religionen zur Künstlichen Intelligenz (KI) sucht, findet eine Fülle von Artikeln und Links aus jüngster Zeit. Ob im Christentum, im Islam, im Buddhismus, Hinduismus oder Judentum – mit den Herausforderungen, die KI an religiöse Menschen stellt, befassen sich zahlreiche Autorinnen und Autoren. Einig ist man sich über die Religionsgrenzen hinweg: Wenn es um Fortschritte in der Medizin, der Forschung oder im Bildungswesen geht, ist KI zu begrüßen. Ihre ethischen und anthropologischen Weiterungen müssten allerdings genauer in den Blick genommen werden.
Kirchenführer, Wissenschaftler und Theologen warnen vor den Umweltkosten der KI, etwa für energiehungrige Server, und davor, dass aus Profitgier mit KI ein "digitales Imperium" geschaffen werden könne, "das koloniale Muster der Ausbeutung perpetuiert". Kirchen sollten sich deswegen zusammentun, um ökologische Verträglichkeit der Technik zu fordern und Unterrichtsmaterial über ethische Grundsätze zur KI zu erstellen. Regierungen sollten sich auf eine an Transparenz, Verantwortung und Datensouveränität orientierte KI-Regulierung verpflichten und Arbeitskräfte schützen, die verdrängt werden. An die Technologiebranche ergeht der Appell: "Entwickeln Sie KI zum Wohl der Allgemeinheit, beziehen Sie marginalisierte Stimmen in den Gestaltungsprozess ein und stellen Sie Technologien dem Globalen Süden zu reduzierten Kosten zur Verfügung".