Prozess gegen "Revolution Chemnitz" beginnt noch im September

Prozess gegen "Revolution Chemnitz" beginnt noch im September

Dresden/Karlsruhe (epd). Ein Jahr nach der Festnahme der mutmaßlichen rechtsextremen Terrorgruppe "Revolution Chemnitz" beginnt am 30. September in Dresden der Prozess gegen acht Männer. Die Beschuldigten aus dem Raum Chemnitz stehen im Verdacht, eine terroristische Vereinigung gegründet zu haben, wie das sächsische Oberlandesgericht in Dresden am Donnerstag mitteilte. Laut der nun zugelassenen Anklage sollen sie dazu Anfang September 2018 im Internet eine Chat-Gruppe unter dem selbstgewählten Namen "Revolution Chemnitz" eingerichtet haben.

Für die Hauptverhandlung seien vorsorglich Termine bis April 2020 terminiert, hieß es. Die Bundesanwaltschaft hatte im Juni gegen die acht mutmaßlichen Mitglieder der Gruppe "Revolution Chemnitz" Anklage erhoben. Wie das Oberlandesgericht mitteilte, wird darin der dringende Verdacht erhoben, dass "auch Schusswaffen beschafft werden sollten, um unter Inkaufnahme der Tötung von Menschen einen Umsturz der demokratischen Ordnung in Gang zu setzen".

Fünf der Männer werde zudem schwerer Landfriedensbruchs zur Last gelegt. Sie sollen sich den Angaben zufolge am 14. September 2018 gemeinsam mit anderen gewaltbereiten Personen aus der rechtsextremen Szene im Rahmen eines "Probelaufs" auf der Schlossteichinsel in Chemnitz durch Angriffe auf eine größere Gruppe von Jugendlichen und eine Gruppe von sieben Ausländern schuldig gemacht haben.

Alle acht Männer befänden sich in Untersuchungshaft, hieß es. Sie gehören der Anklage zufolge der Hooligan-, Skinhead- und Neonazi-Szene im Raum Chemnitz an und verstanden sich als führende Personen in der rechtsextremen Szene Sachsens.