Umweltsünden in künftiger Olympiastadt Sotschi

Umweltsünden in künftiger Olympiastadt Sotschi
Vor den nächsten Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi ist es in dem russischen Austragungsort zu einem Eklat zwischen Umweltschützern und Behörden gekommen. In der Schwarzmeerstadt muss fast die gesamte Infrastruktur für die Spiel neu errichtet werden.

Aus Protest gegen die Zerstörung der Natur in der Kaukasusregion kündigte die Organisation World Wide Fund for Nature (WWF) ihre Zusammenarbeit mit der staatlichen Baufirma Olimpstroi. Das berichtete die Moskauer Zeitung "Kommersant" am Dienstag. Aus Anlass der Spiele in Vancouver wolle der WWF auf die Umweltsünden im Schwarzmeerkurort Sotschi hinweisen, teilte der russische Chef der Organisation, Igor Tschestin, mit.

Die Umweltschützer beklagen, dass Olimptroi die Vorschläge für die Einhaltung des Naturschutzes zum Beispiel im Kaukasischen Biosphärenreservat missachte. Zudem würden Kontrollen verhindert, sagte Tschestin. Für den Bau von Straßen und Bahntrassen seien bereits einzigartige Wälder mit seltenen Tier- und Pflanzenarten zerstört worden. In einem Fall hätten die Behörden einfach die Nationalparkgrenzen geändert, um dem russischen Energieriesen Gazprom den Bau von Straßen zu einem eigenen Kurort zu ermöglichen.

An "grünen Erfahrungen" orientieren

Auch Greenpeace bestätigte dem "Kommersant" zufolge die Umweltzerstörung. Ein Sprecher von Olimpstroi äußerte sich überrascht über die Reaktion der Umweltschützer. Demnach will sich die Firma künftig an den "grünen Erfahrungen" beim Bau von Sportstätten in anderen Ländern orientieren. Der Eingriff in die Natur für die Spiele 2014 gilt als schwerwiegend, weil in Sotschi und Umgebung fast die gesamte Infrastruktur aufgebaut werden muss.

dpa