Obama: Religion soll Menschen einen und nicht trennen

Obama: Religion soll Menschen einen und nicht trennen
Beim "Nationalen Gebetsfrühstück" hat US-Präsident Barack Obama am Donnerstag die einende Kraft der Religion hervorgehoben. Der Glaube dürfe die Menschen nicht trennen, sondern müsse sie zusammenführen, sagte er in Washington.

In der Washingtoner Politik dominiere zu oft die Feindseligkeit, bedauerte der Präsident. Er bete häufig, denn dabei werde ihm bewusst, "dass wir alle Gottes Kinder sind".

Außenministerin Hillary Clinton unterstrich, dass alle heiligen Bücher zur Nächstenliebe aufriefen. Manchmal aber werde Religion missbraucht, um die Liebe zu untergraben, die Rechte von Frauen einzuschränken und Homosexuelle zu diskriminieren.

Das "Nationale Gebetsfrühstück" mit Politikern aus aller Welt wird seit mehr 50 Jahren von der konservativen evangelikalen Vereinigung "The Fellowship" ausgerichtet. Die Organisation wurde 1935 von dem aus Norwegen stammenden Prediger Abraham Vereide gegründet. Ziel war, die politische Elite zu missionieren, um eine "christliche Regierung" zu schaffen.

"The Fellowship" für Todesstrafe für Schwulen

Kritiker werfen "The Fellowship" fundamentalistische Tendenzen vor. Unter anderem arbeitete die Organisation in der Vergangenheit mit dem umstrittenen ugandischen Parlamentarier David Bahati zusammen. Bahati hat in Uganda ein Gesetz eingebracht, das in bestimmten Fällen die Todesstrafe für Schwule vorsieht.

Das Gesetz sei "widerlich", sagte Obama beim Gebetsfrühstück. Clinton erklärte, sie habe sich beim Präsidenten von Uganda, Yoweri Museveni, entschieden gegen dem Entwurf eingesetzt. "Fellowship" hat sich inzwischen von Bahati distanziert.

An dem Gebetsfrühstück nahmen in diesem Jahr auch First Lady Michelle Obama, Vizepräsident Joe Biden, Spaniens Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero und US-Generalstabschef Michael Mullen teil.

epd