"Gute Tat": Ein Engel zum Rosen schneiden

"Gute Tat": Ein Engel zum Rosen schneiden
Am 5. Dezember ist Internationaler Tag des Ehrenamtes, auch in Deutschland. Unter anderem wird an dem Tag auch das Bundesverdienstkreuz verliehen. Zum Tag des Ehrenamtes stellt evangelisch.de fünf Ehrenamtliche und ihre Tätigkeit vor - stellvertretend für die vielen tausend jungen und alten Menschen, die sich in Deutschland in ihrer Freizeit freiwillig engagieren. Heute: "Gute Tat - Heute ein Engel" bietet spontane Hilfe an.
01.12.2009
Von Bettina Scriba

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Seit einem halben Jahr ist Wolfgang Raumer, 53, für einen eintausend Quadratmeter großen Garten in München-Thalkirchen zuständig: Rosenpflege, Lavendel stutzen, Neupflanzungen, Laub zusammenrechen und Vieles mehr. Etwa drei Stunden pro Woche arbeitet er hier – ehrenamtlich. "Ich wusste noch nicht, wie ich mich sozial engagieren kann, und hab es halt mal ausprobiert. Dieser Job war ursprünglich ein Tagesjob", erinnert er sich. Daraus wurde ein längerfristiges Engagement. Inzwischen werden sogar zwei weitere Mitarbeiter gesucht.

Der Bankkaufmann ist derzeit arbeitssuchend und engagiert sich ehrenamtlich, "weil ich sehr viel Zeit als Arbeitsloser habe und etwas Sinnvolles tun wollte." Er habe zwar selbst einen Garten, der viel Arbeit mache, doch es bereite ihm Freude als "Heute ein Engel" anderen Menschen helfen zu können. "Ich muss hier nicht arbeiten, sondern ich kann hier arbeiten. Es macht mir Spaß und den anderen ist damit geholfen. Die können es sich nicht leisten, hier 20 Gärtner zu beschäftigen."

Freie Zeiteinteilung und ab und zu ein Kaffee

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Auf die Gartenarbeit ist er über die Website von "Gute Tat - Heute ein Engel" gestoßen. Das ist eine Initiative für kurzzeitiges Engagement in gemeinnützigen Projekten und Einrichtungen. Spontane, individuelle und kurzzeitige Hilfe steht dabei im Vordergrund.

Dank Wolfgang Raumer und seinem grünen Daumen wird der Garten vom Sozialdienst katholischer Frauen nun wieder richtig schön. Die Zeit teilt er sich frei ein, je nachdem, wie das Wetter ist. Das ist auch der Heimleitung recht, die ihn ab und zu auf einen Kaffee rein bittet.

Ursprünglich wollte Raumer bei der "Guten Tat" Hausaufgabenbetreuung für Kinder anbieten. Aber die Schüler, die seine Hilfe suchten, sprachen zu schlecht Deutsch, und ohne deren Sprache zu verstehen, ging es nicht, sagt er. Seit kurzem bietet er seine Hilfe auch für handwerkliche Arbeiten an.


 

Bettina Scriba ist freie Journalistin aus München und schreibt für evangelisch.de diese fünfteilige Serie zum Thema Ehrenamt.