Ehrenamt: Ein gutes Gefühl für beide Seiten

Ehrenamt: Ein gutes Gefühl für beide Seiten
Egal, in welchem Bereich man auf Ehrenamtliche trifft, alle sagen, ihr Engagement sei nicht nur Arbeit, sondern sie bekämen auch sehr viel dafür zurück. Die eigenen Fähigkeiten weitergeben zu können, anderen zu helfen und das Gefühl gebraucht zu werden sind für die meisten Ehrenamtlichen Motivation genug. Davon profitieren beide Seiten.
26.10.2009
Von Bettina Scriba

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Seit Mitte der 80er Jahre engagiert sich Monika Jedwabski im Landshuter Arbeitskreis Partnerschaft mit der Dritten Welt: Die Idee, etwas vor Ort auf die Beine zu stellen, habe sie fasziniert. Als eine von 20 ehrenamtlichen Ladenfrauen arbeitet sie im Weltladen Landshut. „Es macht einfach Freude, wenn wir von der Geschäftsführerin gesagt bekommen, der Umsatz ist wieder mal gestiegen, trotz Wirtschaftsflaute.“ Das Ehrenamt bedeutet aber für sie nicht nur Arbeit: „Dadurch, dass ich in dem Arbeitskreis bin und immer wieder mit Themen konfrontiert werde, lerne ich eine ganze Menge. Ich habe mir auch früher selber Vorträge erarbeitet.“

Wissen weitergeben

Ilse Bernhard ist eine der Ehrenamtlichen, die jeden Freitag fünf Stunden in der Vilsbiburger Tafel Essen verteilt. „Mir macht es Spaß, ich arbeite gerne hier“, beschreibt sie ihre Beweggründe. „Ich mag die Kontakte, das was man hier hört und erlebt empfinde ich als Bereicherung“.

Wissen weiterzugeben, das ist das Ziel von Anton Eichner. Er unterrichtet am Computer Zentrum Ü50 in Landshut Bildbearbeitung und Grundbegriffe des Internets. Alle 14 Tage bis 3 Wochen ist er als Tutor für einen Kurs zuständig. Wie kam es dazu? „Ich bin in Rente. Meine Tochter hat mich informiert, dass sie hier Tutoren suchen. Und da sie meinte, ich sei fit am Computer, habe ich mich da mal gemeldet. Die Sache gefällt mir. Warum nicht ehrenamtlich!?“ Unterrichtet hatte er zuvor noch nie. Sein Wissen über die Arbeit am Computer hatte er schon im Beruf eingesetzt. Dies heute an seine Schüler im Seniorenalter weitergeben zu können, mache ihm viel Spaß.

Etwas Sinnvolles tun

Juliane Staltmaier gründete mit ihrem Mann 2004 in München den Verein projekt Anna, eine Kinderhilfe für die russische Stadt Kaliningrad. „Wir investieren sehr viel Zeit, aber es ist auch eine totale Befriedigung. Wenn man sieht, wie der Verein durch die Spenden wächst, und wenn mehr Geld reinkommt, kann man auch mehr tun, das ist einfach eine tolle Sache. Das haben wir für die Kinder drüben geschafft.“

Ehrenamtliches Engagement spielt sich in vielen Bereichen ab. Und es gibt denjenigen, die sich engagieren, das gute Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Das lässt sich nicht mit Geld aufrechnen. Und ohne Ehrenamt würde es in Deutschland viele Vereine, Initiativen und Organisationen gar nicht geben.


 

Bettina Scriba arbeitet als freie Journalistin in München mit Schwerpunkt Hörfunk und Print und auch für evangelisch.de