Islamexperte kritisiert mangelnde Erforschung von Salafismus

Islamexperte kritisiert mangelnde Erforschung von Salafismus
Der Islamexperte Michael Kiefer hat eine bessere Erforschung des gewaltbereiten Salafismus angemahnt. Für die Präventionsarbeit in Schule oder Jugendhilfe seien mehr Informationen nötig, sagte der Islamwissenschaftler am Dienstag bei einer Fachtagung der Bundeszentrale für politische Bildung in Bonn.

"Wenn man gezielt intervenieren will, muss man mehr wissen." Bislang fehle das Geld für großangelegte Feldstudien. Großbritannien und die Niederlande seien in dem Bereich weiter.

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Der Forscher der Universität Osnabrück kritisierte, Präventionsprojekte gegen die Radikalisierung seien häufig befristet. Wenn ein Projekt an einer Schule oder in einer Kommune nach wenigen Jahre ende, wechselten die Mitarbeiter in ganze andere Bereiche, sagte Kiefer. Wertvolle Erfahrungen gingen dann verloren.

Präventionsprojekte in den Kommunen und Ländern seien nur mit Partnern möglich, die von jungen Muslimen akzeptiert würden, ergänzte Kiefer. "Das kann nicht die Caritas oder die Diakonie sein, also eine andere konfessionell gebundene Einrichtung."