Proteste gegen WM in Brasilien gehen weiter

Proteste gegen WM in Brasilien gehen weiter
Die Proteste bei der Fußball-WM in Brasilien gehen weiter.

Vor dem zweiten Spiel des Gastgebers am Dienstag (Ortszeit) in Fortaleza lieferten sich Demonstranten und Polizei Straßenschlachten. Gut 500 Menschen demonstrierten gegen die FIFA und die hohen Kosten der Weltmeisterschaft. Die Polizei löste die Demonstration mit Tränengas und Wasserwerfern auf. Einige Demonstranten griffen Busse der FIFA mit Steinwürfen an. Mindestens 30 Protestierer wurden festgenommen, wie die Zeitung "o Globo" in ihrer Online-Ausgabe berichtete.

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Am Spielort Belo Horizonte demonstrierten Hunderte Menschen gegen die WM, hohe Buspreise und für die Entmilitarisierung der Polizei. Der Protest blieb friedlich. In Rio de Janeiro kam es bei einer kleinen Demonstration im Zentrum zu Tumulten. Etwa 100 Menschen protestierten gegen die WM und hohe Fahrpreise im Nahverkehr. Als 15 Demonstranten in einem Bus Richtung FIFA-Fan-Fest fahren wollten, stoppte die Polizei das Fahrzeug und fuhr es direkt zu einer Polizeiwache.

Hacker der Gruppe "Anonymous" griffen am Dienstagabend mehrere Internet-Seiten von Ministerien und WM-Sponsoren an. Die Webseiten waren längere Zeit nicht erreichbar. Die Hacker erklärten, es handele sich um eine Protestaktion gegen die Fußball-WM.

Seit Beginn der WM kommt es in zahlreichen Städten täglich zu kleinen Protestmärschen. Meist kommt es dabei zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die hart durchgreift und keine Blockaden von Zufahrtsstraßen Richtung Stadien zulässt. Menschenrechtsorganisationen bezeichneten mehrere Einsätze als "unverhältnismäßig". Zahlreiche Festgenommene beklagten, sie seien von Polizisten beschimpft und geschlagen worden.

Die Demonstranten kritisieren die hohen staatlichen Ausgaben für die WM und fordern mehr Geld für Bildung, Gesundheit und den öffentlichen Nahverkehr. Zudem protestieren sie gegen die Vertreibung Zehntausender Menschen für die Bauarbeiten im Zuge der WM.