Bedford-Strohm: Wettbewerb darf Menschen nicht beherrschen

Bedford-Strohm: Wettbewerb darf Menschen nicht beherrschen
Bayerns evangelischer Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm warnt vor übereifrigem Streben nach Erfolg. "Unser Alltag ist so sehr durchzogen von der Logik des Wettbewerbs, dass wir gar nicht mehr wahrnehmen, wie wenig normal diese Logik ist", sagte Bedford-Strohm am Sonntag in seiner Pfingstpredigt in der Münchner St. Matthäuskirche.

Für den christlichen Glauben sei dagegen "der Normalfall" die Kooperation, die Gemeinschaft, die wechselseitige Förderung und "die Dankbarkeit für das geschenkte Gute".

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Der Wettbewerb dürfe nie die alles bestimmende Realität in der Gesellschaft werden - auch wenn es erfreulich sei, wenn Unternehmen erfolgreiche Produkte am Markt etablieren können, sagte der Theologe laut Redemanuskript. Auch das Kräftemessen im Sport seien "zwar etwas Herrliches" - auch dann, wenn man an seine Grenzen gehe. Aber nicht umsonst spreche man etwa vom "Fußballspiel", sagte Bedford-Strohm: "In dem Wort 'Spiel' ist die Erinnerung daran aufbewahrt, dass weder im Sport noch in der Wirtschaft der Wettbewerb die alles bestimmende Lebensrealität werden darf."

Pfingsten wird von Christen als das "Fest des Heiligen Geistes" begangen und ist nach Weihnachten und Ostern das dritte Hauptfest des Kirchenjahres. Der Name geht auf das griechische Wort "pentekoste" (der fünfzigste) zurück, weil das Pfingstfest seit Ende des vierten Jahrhunderts 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. In Erinnerung an die Ausgießung des Heiligen Geistes wird Pfingsten auch als "Geburtstag der Kirche" und Beginn der weltweiten Mission verstanden.