Stiftung gegen Rassismus gegründet

Stiftung gegen Rassismus gegründet
Die jährlichen "Internationalen Wochen gegen Rassismus" mit bundesweit rund 100.000 Teilnehmenden werden künftig von einer Stiftung geplant und koordiniert.

Die Antirassismus-Stiftung sei mit einem Vermögen von 50.000 Euro ausgestattet und am 6. Mai vom Regierungspräsidium Darmstadt anerkannt worden, sagte der Vorsitzende des Interkulturellen Rats, Jürgen Micksch, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Vorsitzender des Stiftungsrats sei der frühere Präsident des Deutschen Fußballbundes, Theo Zwanziger, der die Stiftung auch initiiert habe.

Weitere Gründungsstifter sind die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Förderverein Pro Asyl und der Interkulturelle Rat. Zum Stiftungsrat gehören die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) und Giovanni Pollice von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie. Geschäftsführender Vorstand ist der Theologe Micksch.

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Die Aktionswochen gegen Rassismus gehen zurück auf einen Beschluss der UN-Vollversammlung im Jahr 1966. Im vergangenen Jahr gab es 1.380 Veranstaltungen an mehr als 300 Orten.

In Deutschland wurden die Wochen bisher vom Interkulturellen Rat geplant und koordiniert. Außerdem erstellte er das Kampagnenmaterial. Für diese Aufgaben benötigte der Rat nach Mickschs Angaben jährlich rund 110.000 Euro. Nachdem sich der Europäische Integrationsfonds Ende 2012 aus der Förderung zurückgezogen hatte, klaffte eine Finanzierungslücke von 55.000 Euro, die erst kurz vor dem Start der Aktion für das Jahr 2013 von der Stuttgarter Bosch-Stiftung und dem Auswärtigen Amt in Berlin geschlossen werden konnte. Die Antirassismus-Stiftung solle dazu beitragen, die Zukunft der Aktionswochen zu sichern, sagte Micksch.

Für den hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Volker Jung ist es wichtig, das Engagement gegen Rassismus zu unterstützen, "weil Ausgrenzung und Rassismus in unserer Gesellschaft keinen Platz haben dürfen". Gerade in einem Land, das auf Demokratie setze, von Vielfalt geprägt sowie sozial, wirtschaftlich und kulturell international ausgerichtet sei, dürften "simple Ressentiments und rassistische Parolen keine Rolle spielen", sagte Jung, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

Der feierliche Auftakt der Stiftungsarbeit wird am 14. September im Frankfurter Haus am Dom begangen.