Landesbischof Bedford-Strohm warnt vor "Facebook-Besoffenheit"

Landesbischof Bedford-Strohm warnt vor "Facebook-Besoffenheit"
Der bayerische Landesbischof und regelmäßige Facebook-Nutzer Heinrich Bedford-Strohm hat einen verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Netzwerken angemahnt.

Er selbst trenne seine Facebook-Präsenz in öffentlich und privat, sagte der Bischof am Mittwoch bei den Evangelischen Medientagen in Tutzing. Freundschaftsanfragen an sein privates Profil, die nicht aus seinem näheren Umfeld kommen, ignoriere er.

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Zugleich warnte Bedford-Strohm vor "Facebook-Besoffenheit" wie auch "Fundamental-Opposition". Weder sei es sinnvoll, zu viel Zeit in Facebook zu verbringen, seine eigene Eitelkeit zu feiern oder ständig Banales zu posten, noch soziale Netzwerke einfach zu ignorieren oder zu boykottieren. Es brauche einen gesunden Mittelweg.

Er mache sich genau Gedanken darüber, was er auf Facebook veröffentliche, sagte Bedford-Strohm. Dass er alles selbst poste - also ohne Pressesprecher - berge natürlich ein gewisses Risiko. Durch unbedachte Postings könnten andere Menschen verletzt werden. Für Kritisches, etwa einen Streit zwischen Pfarrer und Gemeinde, sei Facebook daher der falsche Ort: "Da muss man extrem verantwortungsbewusst sein, niemand darf an den Pranger gestellt werden." Außerdem müssten die Postings Qualität haben: "Niemand interessiert es, ob ich gerade einen Espresso schlürfe."

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In sozialen Netzwerken sieht Bedford-Strohm auch eine Chance für die Kirchen: Es sei ihr Auftrag, die Botschaft des Evangeliums zu verbreiten - und zwar auf allen Kanälen. Zudem biete Facebook die Möglichkeit, Gemeinden und Kirchenführung einander näherzubringen. Wenn er als Bischof direkt auf seine Pinnwand poste, werde er auch als Person greifbar und nicht nur als hoher Kirchenrepräsentant.

Die bis Donnerstag dauerenden Medientage in Tutzing werden vom Evangelischen Medienverband in Deutschland (EMVD) veranstaltet. Die Veranstaltung steht unter dem Titel "Einklang in Vielfalt. Wie unsere Botschaft im digitalen Zeitalter ankommt".