Evangelische Gemeinden sollen Traditionelles infrage stellen

Evangelische Gemeinden sollen Traditionelles infrage stellen
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will der Profilbildung in den Gemeinden mehr Aufmerksamkeit schenken.

Die Gemeinden müssten sich an den realen Bedürfnissen und Bereitschaften der Menschen vor Ort orientieren, sagte der Vizepräsident des EKD-Kirchenamtes, Thies Gundlach, der "Welt am Sonntag": "Nur wenn man die je konkrete Situation vor Ort ernstnimmt für die unterschiedlichen Profilbildungen, kann kirchliches Leben gestärkt werden."

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"Wenn wir jetzt feststellen, wie wichtig die lokalen Kirchenstrukturen für viele evangelische Christen sind, kann daraus nicht folgen, dass man zurück müsse zur alten Ortsgemeinde mit einem Pfarrer, dem Presbyterium und ein paar wöchentlichen Kreisen", erläuterte der Theologe. Viele derzeit wachsende Gemeinden hätten sich von traditionellen Formen verabschiedet. "Das führt oft zu Konflikten zwischen 'neuen' Ehrenamtlichen und dem alten Kernmilieu der traditionellen Gemeinden", räumte Gundlach ein: "Aber diese Konflikte muss man aushalten."