Lutherische Gemeinden auf der Krim hoffen auf friedliches Osterfest

Lutherische Gemeinden auf der Krim hoffen auf friedliches Osterfest
Bei den Vorbereitungen auf die Karwoche und Ostern herrsche eine "zuversichtliche Stimmung", die Gemeinden könnten sich ohne Einschränkung zu ihren Veranstaltungen treffen, teilte das evangelische Gustav-Adolf-Werk (GAW) am Donnerstag in Leipzig mit.

Dennoch seien viele "praktische Fragen" noch offen, berichtete Pfarrer Markus Göring dem Diasporawerk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Etliche Banken würden immer noch nicht arbeiten, und die Menschen könnten häufig nicht auf ihr Geld zugreifen. Dennoch seien die Einwohner voller Zuversicht, dass sich die Lebensbedingungen auf der nun russischen Krim Schritt für Schritt verbessern würden.

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Offen ist laut Pfarrer Göring auch noch die Frage, zu welcher Regionalkirche die lutherischen Gemeinden auf der Krim in Zukunft zählen werden. "Die künftigen politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen sind noch nicht vollständig absehbar", sagte Göring in Simferopol. Eine abschließende Entscheidung werde erst in einiger Zeit getroffen werden können, doch "in jedem Fall werden wir Teil des Bundes Evangelisch-Lutherischer Kirchen in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) bleiben", sagte der Pfarrer.

Deutsche haben Besuche abgesagt

Zugleich bedauerte er die Auswirkungen der politischen Ereignisse auf die ökumenischen Beziehungen zu anderen Gemeinden. "Leider haben fast alle Gäste und Gruppen aus Deutschland, die uns in diesem Jahr besuchen wollten, abgesagt", berichtete Göring.

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Das Gustav-Adolf-Werk, das sich vor wenigen Monaten den Slogan "Weltweit Gemeinden helfen - GAW" gegeben hatte, wurde 1832 in Leipzig gegründet und unterstützt protestantische Kirchen in der Diaspora. Das evangelische Hilfswerk erinnert mit seinem Namen an den lutherischen schwedischen König Gustav II. Adolf (1594-1632). Er griff 1630 in den Dreißigjährigen Krieg ein, schlug die kaiserliche Armee der katholischen Habsburger im Norden Deutschlands und gilt daher als Verteidiger des Protestantismus. Den Katholiken in den besiegten Gebieten sicherte er Religionsfreiheit zu.