EU-Außenminister befürchten Hungersnot im Südsudan

EU-Außenminister befürchten Hungersnot im Südsudan
3,7 Millionen Menschen im Südsudan haben nicht genug zu essen. Das Land leidet unter dem nicht enden wollenden Krieg mit dem Sudan.

Die Europäische Union warnt vor einer Hungersnot in Folge des Bürgerkriegs im Südsudan. Die humanitäre Lage in dem Land sei "zunehmend verzweifelt", heißt es in einer Stellungnahme der 28 europäischen Außenminister vom Montag. Laut den in Brüssel versammelten Ministern leiden derzeit rund 3,7 Millionen Menschen in dem afrikanischen Staat unter Nahrungsmittelknappheit. Die EU rief die internationale Gemeinschaft auf, im Rahmen des UN-Krisenplans für den Südsudan Gelder bereitzustellen und verwies auf ihren eigenen Beitrag von bisher 110 Millionen Euro. Zudem drohten die Außenminister mit gezielten Sanktionen gegen Kriegstreiber in dem Land.

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Entsetzt zeigten sich die EU-Minister über einen Bericht der Vereinten Nationen vom Februar über Menschenrechtsverletzungen im Südsudan. Die Experten hatten Massenhinrichtungen, Folter und Misshandlungen, Vergewaltigungen, den Einsatz von Kindersoldaten und zahlreiche weitere Verbrechen dokumentiert. Die Minister begrüßten die Einrichtung einer Untersuchungskommission der Afrikanischen Union Anfang März. Laut dem UN-Bericht sind beide Konfliktparteien für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich.

Im Südsudan wird seit Mitte Dezember vergangenen Jahres gekämpft. Auf der einen Seite steht Südsudans Präsident Salva Kiir, der die regierende Südsudanesische Befreiungsbewegung (SPLM) anführt. Hinter ihm steht die Mehrheitsethnie der Dinka. Anführer der Rebellen ist der ehemalige Vizepräsident Riek Machar, der die zweitgrößte Ethnie der Nuer für seine Ziele mobilisiert hat. Der Südsudan ist seit 2011 ein unabhängiger Staat und gilt als eines der unterentwickeltesten Länder der Welt.