Schwesig: Therapie der Täter ist der beste Opferschutz

Schwesig: Therapie der Täter ist der beste Opferschutz
Bei der Diskussion um Kinderpornografie müssen nach Ansicht von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) immer die Opfer im Mittelpunkt stehen.

Zugleich sprach sich die Ministerin am Sonntagabend für einen Ausbau von Therapieangeboten und Präventionsprojekten für Pädophile aus. "Der beste Opferschutz ist eine Therapie der Täter", sagte Schwesig in der ARD-Talksendung "Günther Jauch".

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Auch die Polizei müsse mehr Mittel erhalten, um kinderpornografischen Delikten nachzugehen, sagte die SPD-Politikerin. Die Sendung stand mit Blick auf die Ermittlungen gegen den SPD-Politiker Sebastian Edathy unter dem Titel "Lustobjekt Kind - was tun gegen das böse Geschäft mit nackten Jungen und Mädchen?"

Außerdem sprach sich Schwesig für schärfere und klarere Gesetze gegen Kinderpornografie aus. Jeglicher Handel mit Nacktfotos von Kindern müsse bestraft werden, unabhängig davon, ob die Bilder kommerziell im Internet vermarktet oder über Plattformen getauscht würden.  Doch sie räumte ein, dass viele Ergebnisse des Runden Tisches gegen sexuellen Kindesmissbrauch bislang noch zu wenig umgesetzt seien. Die Bundesregierung müsse Ansätze in diesem Bereich weiter verfolgen.

Bernd Siggelkow, Pastor und Leiter des Jugendhilfswerks "Die Arche", mahnte in der Sendung an, dass Eltern aber auch Kinder und Jugendliche sensibler mit eigenen Fotos im Internet umgehen müssten. Auch die Schulen seien gefordert, entsprechende Aufklärungsarbeit zu leisten. Siggelkow forderte außerdem Gesetze zum Schutz potenzieller Täter und Opfer.