Wöhrl: Keine Kampfeinsätze der Bundeswehr in Afrika

Wöhrl: Keine Kampfeinsätze der Bundeswehr in Afrika
Trotz verstärktem Engagement der Bundeswehr in Afrika rechnet die CSU-Politikerin Dagmar Wöhrl nicht mit deutschen Kampfeinsätzen auf dem Kontinent. "Allen muss klar sein, dass es keine Krise in der Welt gibt, die man mit militärischen Mitteln allein lösen kann", sagte die Vorsitzende des Entwicklungsausschusses im Bundestag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Schwerpunkt der deutschen Außenpolitik werde der zivile Aufbau bleiben.
22.02.2014
epd
Dominik Speck

Am vergangenen Donnerstag hatte der Bundestag der Ausweitung des Bundeswehreinsatzes in Mali zugestimmt. Deutsche Soldaten helfen dort bei der Ausbildung von malischen Militärs. Die Bundesregierung berät zudem über eine Ausbildungsmission in Somalia.

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"Wir müssen unseren europäischen Partnern bei Ausbildungsmissionen in Afrika im Rahmen unserer Möglichkeiten zur Seite stehen", betonte Wöhrl mit Blick auf die Rolle Deutschlands. Kernbestandteil der internationalen Kooperationen bleibe aber die Entwicklungspolitik.

"Wenn wir es durch europäische Stabilisierungsmissionen schaffen, das Morden zu beenden und die Sicherheit in einem Land wie der Zentralafrikanischen Republik wieder herzustellen, fangen die wirklich großen Herausforderungen erst an." Der Wiederaufbau eines Landes und die Bildung von Kindern und Jugendlichen sollten nicht aus dem Fokus geraten. Deutsche Außenpolitik müsse künftig der Prävention von Krisen mehr Aufmerksamkeit schenken.

Kurswechsel in der deutschen Afrikapolitik

Seit dem Amtsantritt der großen Koalition zeichnet sich ein Kurswechsel in der deutschen Afrikapolitik hin zu mehr Sichtbarkeit und Engagement ab. Bundespräsident Joachim Gauck, Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) betonten in Reden die gewachsene deutsche Verantwortung in der Welt.

Derzeit arbeitet die Bundesregierung an einem Afrika-Konzept. Afrika müsse in diesem Konzept als "Chancenkontinent" wahrgenommen werden, forderte Wöhrl: "Das vielfältige, spannende Afrika mit all seinen Potenzialen kommt leider in der Debatte noch völlig zu kurz."