Den vom staatlichen Fernsehen übertragenen Hauptgottesdienst leitete Patriarch Kyrill I. in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale vor rund 6.000 Gläubigen. In seiner Weihnachtsbotschaft rief Kyrill I. dazu auf, der Opfer der jüngsten Terroranschläge in Russland zu gedenken.
Die russisch-orthodoxe Kirche feiert Weihnachten nach dem julianischen Kalender und damit 13 Tage nach den katholischen und protestantischen Christen.
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Speziell für die Weihnachtsmesse wurden die "Gaben der drei heiligen Könige", eine Reliquie aus der griechischen Klosterrepublik Athos, nach Moskau geflogen. "Erstmals wird unser Weihnachtsgottesdienst von einem Gebet vor einem der größten christlichen Heiligtümer begleitet", kommentierte Kyrill die Leihgabe. Diese befand sich zum ersten Mal, seit sie im 15. Jahrhundert nach Athos gebracht wurde, außerhalb Griechenlands.
In seiner Weihnachtsbotschaft erinnerte der Moskauer Patriarch an den Wert des Lebens und die Bedeutung von Mitgefühl und Respekt für andere Menschen, "egal, wie sehr diese sich von uns unterscheiden". Kyrill forderte die orthodoxen Gläubigen zu Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft auf. "In unseren Gebeten wollen wir auch derer gedenken, die Opfer der Terroranschlägen in Wolgograd und Pjatogorsk wurden", nahm er dabei auf die Terrorwelle kurz vor Neujahr Bezug.
Rund zwei Drittel der Russen bekennen sich zum orthodoxen Glauben. In diesem Jahr waren für sie landesweit rund 8.500 Kirchen für den Weihnachtsgottesdienst geöffnet. Unter den Kirchgängern waren auch prominente Politiker. Während Premier Dmitri Medwedew in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale war, feierte Präsident Wladimir Putin die Weihnachtsmesse in einer Kirche im Olympiapark von Sotschi, die erst vor wenigen Tagen eingeweiht wurde.