Autoren protestieren gegen digitale Massenüberwachung

Foto: dpa/Kay Nietfeld
Autoren protestieren gegen digitale Massenüberwachung
560 internationale Schriftsteller haben am Dienstag einen Aufruf gegen Massenüberwachung veröffentlicht.

Unter dem Namen "Writers Against Mass Surveillance" fordern die Autoren, dass "jeder Bürger das Recht haben muss mitzuentscheiden, welche seiner persönlichen Daten gespeichert, gesammelt und verarbeitet werden und von wem". 

Zu den Initiatoren des Aufrufs gehören neben Ilja Trojanow und Eva Menasse auch die deutsche Schriftstellerin Juli Zeh. Mit Blick auf die Spionage-Enthüllungen des ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden sprach die Autorin bei der Vorstellung des Aufrufs von einer "Epochenwende, in der Bürgerrechte neu gedacht werden müssen".

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Enttäuscht zeigte sich Zeh zudem von der bisherigen Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Es hätte auch auf frühere Appelle keinerlei Reaktion gegeben, kritisierte die Autorin. Sie hoffe, dass aus diesem internationalen Appell eine Bewegung entstehe, der Druck auf die Regierungen ausübe, die Massenüberwachung zu stoppen.

Unterstützt wird der Aufruf auch von den Literaturnobelpreisträgern Orhan Pamuk, Elfriede Jelinek, Günter Grass, Tomas Tranströmer und J.M. Coetzee. Weitere Unterzeichner sind Umberto Eco, Tom Stoppard, William Boyd und Daniel Kehlmann. Der Appell wurde zeitgleich in 30 internationalen Zeitungen veröffentlicht. In Deutschland erschien der Aufruf in der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Dienstagsausgabe).