Trittin fordert Asyl für Snowden

Trittin fordert Asyl für Snowden
Der ehemalige Spitzenkandidat der Grünen, Jürgen Trittin, fordert Asyl für den Informanten Edward Snowden.

"Edward Snowden hat mit seinen Enthüllungen einen ungeheuren Abhörskandal aufgedeckt", sagte Trittin dem Nachrichtenportal "Spiegel Online" in einem am Montag verbreiteten Interview. "Er ist alles andere als ein Verbrecher und hat einen gesicherten Aufenthalt in Deutschland verdient."

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Der Grünen-Politiker forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, sich in die Diskussion einzuschalten. "Spätestens seitdem klar ist, dass er zu einer Aussage in Deutschland bereit ist, müsste auch die Bundesregierung alles dran setzen, Snowden nach Deutschland zu holen."

Snowden, der sich derzeit in Russland aufhält, hat Deutschland Hilfe bei der Aufklärung des NSA-Skandals angeboten. Spitzenpolitiker von Union und SPD äußerten sich am Wochenende allerdings zurückhaltend über eine Reise des Ex-Geheimdienstmitarbeiters nach Deutschland und brachten stattdessen eine Befragung in Moskau ins Gespräch.

Trittin betonte die Rolle Snowdens bei der anstehenden Aufklärung der Spähaffäre. "Ausmaß und Umfang der Ausspähung durch die NSA und auch die Rolle des BND müssen restlos aufklärt werden. Dazu kann Snowden den wesentlichen Beitrag leisten", sagte er. Schaden der Beziehung zwischen Berlin und Washington fürchte er dadurch nicht. "Belastet werden die deutsch-amerikanischen Beziehungen nicht durch ein freies Geleit und einen sicheren Aufenthalt für Edward Snowden, sondern durch die skandalöse Schnüffelpraxis der NSA."