Katholiken und Protestanten halten sich parlamentarisch die Waage

Katholiken und Protestanten halten sich parlamentarisch die Waage
Im neuen Bundestag bleiben die konfessionellen Gewichte nahezu unverändert.

Wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) ergab, bekennen sich 224 Abgeordnete als Katholiken, 220 sind evangelisch. Mehr als ein Achtel der insgesamt 630 Parlamentarier (85) ist konfessionslos. Zudem gehören zum Parlament ein Altkatholik (SPD) und eine orthodoxe Abgeordnete (Linkspartei). Gestiegen ist die Zahl der Muslime: Während im alten Parlament drei Muslime vertreten waren, sind es im neuen acht. 

###mehr-artikel###Erstmals ist auch eine Muslimin Mitglied der erneut größten Fraktion von CDU und CSU. Auf den Stühlen der Fraktion nehmen daneben 171 katholische und 124 evangelische Abgeordnete Platz. Zwei CDU-Abgeordnete sind konfessionslos. Der Rest wollte keine Angaben zu seiner Religionszugehörigkeit machen.

Die Zahl derjenigen, die in den Statistiken nicht mehr angeben wollen, ob sie einer Kirche angehören, steigt offenbar. Insgesamt wollten sich 91 Abgeordnete nicht äußern. Besonders deutlich wird der Trend bei der Fraktion der Linken, die im Parteistatut betont, Religion sei Privatsache. So äußern sich 27 der 64 Fraktionsmitglieder nicht, 32 sind konfessionslos, ein Mitglied bezeichnet sich als Agnostiker. Nur eine handvoll Linksparteiabgeordnete bekennt sich zu einer christlichen Kirche, davon drei zur evangelischen.

Evangelische Mehrheit bei SPD

Bei der SPD überwiegt weiter der Anteil von Protestanten: 76 Mitglieder der Fraktion sind evangelisch, 42 katholisch, drei muslimisch. Jeweils 35 Abgeordnete sind konfessionslos oder wollen keine Angabe zur Religionszugehörigkeit machen.

Die Grünen haben mit vier Mitgliedern die meisten Muslime in der Fraktion. Bekennende Christen bilden dort etwa die Hälfte: 17 der Abgeordneten sind evangelisch, zehn katholisch. Als konfessionslos bezeichnen sich bei den Grünen 18 Abgeordnete, 14 wollten keine Angabe dazu machen.