Ecuadors Parlament billigt Ölförderung in Naturschutzgebiet

Ecuadors Parlament billigt Ölförderung in Naturschutzgebiet
Das ecuadorianische Parlament hat Erdölbohrungen im Naturschutzgebiet Yasuni gebilligt.

Die Ausbeutung der größten Erdölvorkommen des Landes sei von nationalem Interesse, heißt es in einem Beschluss vom Donnerstag (Ortszeit). Mitte August hatte Präsident Rafael Correa das viel beachtete Projekt, statt der Ölförderung im Yasuni-Gebiet einen international finanzierten Umweltfonds einzurichten, für gescheitert erklärt.

Das Parlament knüpfte die Bohrgenehmigung an strenge Umweltauflagen. Die Förderarbeiten dürften nur in 0,1 Prozent des knapp eine Million Hektar großen Nationalparks stattfinden. Zudem dürfe das Gebiet, in dem die indigenen Gruppen Tagaeri und Taromenane leben, nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

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Soziale Bewegungen und Umweltaktivisten kritisierten die Kehrtwende von Präsident Correa scharf. Sie wollen mittels einer Unterschriftensammlung eine Volksabstimmung über die Ölförderpläne erzwingen. Correa argumentiert, die Einnahmen aus der Ölförderung seien notwendig, um die Armut im Land weiter zu bekämpfen.

Im Jahr 2007 hatte Correa angeboten, auf die Förderung der 850 Millionen Barrel Öl im Yasuni-Gebiet zu verzichten. Als Gegenleistung für diesen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel sollten Industriestaaten 3,6 Milliarden US-Dollar in einen Kompensationsfonds der Vereinten Nationen einzahlen.

Im Nationalpark befinden sich 20 Prozent der Ölreserven Ecuadors. Wenn sie gefördert werden, kann das Land mit Einnahmen von mehr als zehn Milliarden Euro rechnen.

Im Yasuni ist ein sehr empfindliches Ökosystem mitten im ecuadorianischen Amazonasgebiet. Das UNESCO-Biosphären-Reservat beherbergt eine Vielzahl von Arten, die vom Aussterben bedroht sind.