Erntedank: Kirche fordert gerechtere Verteilung der Nahrung

Erntedank: Kirche fordert gerechtere Verteilung der Nahrung
Der Agrarbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Clemens Dirscherl, fordert zum Erntedankfest eine gerechtere Verteilung der Nahrung. Obwohl die Ernte von 2012 das Überleben von sieben Milliarden Menschen sichern könnte, nehme die Nahrungsmittelknappheit in den Hungerländern des Südens wieder zu, erklärte er.

Während einerseits Menschen hungerten, hätten in Deutschland immer mehr Menschen Übergewicht. Zudem landeten immer mehr Nahrungsmittel im Müll, rügte Dirscherl. Er forderte gerechte Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die zum Teil "sündhaft billigen Preise" gingen auf Kosten von Mensch, Tier und Umwelt. 

Der Agrarsoziologe kritisierte weiter die Spekulation mit Agrar- und Ernährungsgütern auf den globalen Märkten. Auch die "Widersprüche einer Überflussgesellschaft zwischen Übersättigung und Nimmersättigung" müssten aufgelöst werden. Die Verbraucher sollten sich einsetzen für ein weltweit verbindliches Ethos, das nicht eigenen Vorteil aus dem Hunger anderer ziehe.

Erntedank ist in diesem Jahr am 7. Oktober, einige Gemeinden feiern bereits am 30. September.