Human Rights Watch: Giftgasangriff offenbar von Assad-Regime verübt

Human Rights Watch: Giftgasangriff offenbar von Assad-Regime verübt
Der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch liegen nach eigenen Angaben Hinweise vor, wonach der Giftgasangriff im Großraum Damaskus von den syrischen Regierungstruppen verübt wurde.

Bei dem Angriff vom 21. August sei vermutlich der chemische Kampfstoff Sarin eingesetzt worden, erklärte die Organisation am Dienstag in New York. Dabei wurden in zwei von der Opposition kontrollierten Vororten der syrischen Hauptstadt mehrere Hundert Menschen getötet, unter ihnen zahlreiche Kinder.

###mehr-artikel###

Human Rights Watch berief sich in einem 22-seitigen Bericht auf die Aussagen von Augenzeugen, Ärzten und Waffenexperten sowie auf Videoaufnahmen. Sichergestellte Trümmerteile von Raketen deuteten darauf hin, dass bei dem Angriff Waffensysteme eingesetzt worden seien, die sich soweit bekannt nur im Besitz der syrischen Streitkräfte befänden, sagte Peter Bouckaert, Direktor für Notfälle bei Human Rights Watch und Autor der Studie.

Die Opfer hätten Symptome gezeigt, die typisch seien für einen Kontakt mit Nervenkampfstoffen wie Sarin, hieß es in dem Bericht. Es handele sich um den ersten größeren Einsatz von Chemiewaffen seit 1988. Damals hatte die irakische Regierung Giftgas gegen kurdische Zivilisten in der irakischen Stadt Halabdscha eingesetzt. Mehrere Tausend Menschen wurden getötet.

Russland hatte am Montag vorgeschlagen, die syrischen Chemiewaffen unter internationale Kontrolle zu bringen. Die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad erklärte sich dazu bereit. Auch US-Präsident Barack Obama zeigte sich offen für die Initiative. Ein möglicher US-Militärschlag gegen Syrien schien damit zunächst verschoben.