Zustand Mandelas bleibt nach Entlassung aus Klinik kritisch

Foto: dpa/Schalk van Zuydam
Zustand Mandelas bleibt nach Entlassung aus Klinik kritisch
Nach der Entlassung Nelson Mandelas aus dem Krankenhaus befindet sich der Friedensnobelpreisträger weiter in kritischem Gesundheitszustand.

Das sagte die Enkelin des früheren südafrikanischen Präsidenten am Montag dem Fernsehsender NBC. Die Familie sei glücklich, dass Mandela nun zu Hause sei. Der 95-Jährige war am 8. Juni wegen einer Lungenentzündung in eine Klinik in Pretoria eingeliefert und am Sonntag entlassen worden.

###mehr-artikel###Mandelas Haus in Johannesburg sei so eingerichtet worden, dass er dort dieselbe intensive Behandlung bekomme wie zuvor in der Klinik, hieß es in einer Erklärung des südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma. Sollte Mandelas Gesundheitszustand einen weiteren Krankenhausaufenthalt nötig machen, werde er wieder stationär behandelt.

Der US-Sender CBS berichtete am Montag, der frühere Präsident sei immer noch an Beatmungsgeräte angeschlossen. Mandelas Entlassung aus dem Krankenhaus bedeute, dass er "die letzten Tage in vertrauter Umgebung und im Kreise der Familie" erleben solle. Sie deute nicht auf eine Verbesserung seines Gesundheitszustands hin.

Lungen und Nieren schwach

Mandelas Zustand war zeitweise als lebensbedrohlich beschrieben worden. Medien berichteten, seine Lungen- und Nierenfunktion sei sehr schwach. Ein Team von Spezialisten kümmert sich um den 95-jährigen Nationalhelden. "Trotz der Schwierigkeiten aufgrund verschiedener Erkrankungen zeigt er - wie immer - große Stärke", erklärte Zuma. Seinen 95. Geburtstag feierte Mandela am 18. Juli im Krankenhaus.

"Madiba", wie die Südafrikaner Mandela nennen, wird weltweit für seinen Einsatz für Gerechtigkeit, Freiheit und Versöhnung geehrt. Wegen seines Kampfes gegen das rassistische Apartheid-Regime saß er 27 Jahre im Gefängnis. 1994 wurde er zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt, fünf Jahre später gab er das Amt ab. Sein letzter größerer öffentlicher Auftritt war 2010 während der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika.