Mehrheit der Frauen sieht Defizite bei Gleichberechtigung

Mehrheit der Frauen sieht Defizite bei Gleichberechtigung
Zwei von drei Frauen finden, dass für die Gleichberechtigung noch einiges getan werden muss. Nach einer Allensbach-Umfrage im Auftrag der Frauenzeitschrift "Emma" finden 39 Prozent der Frauen zudem, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht genug für sie einsetzt.

"Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer sagte am Dienstag bei der Vorstellung der Umfrage-Ergebnisse in Berlin, 61 Prozent der Frauen zögen aus ihrer Unzufriedenheit den Schluss, Frauen müssten sich wieder stärker organisieren, um ihre Interessen durchzusetzen.

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Besonders ungünstig bewerten die Frauen ihre Situation beim Verdienst und in kirchlichen Zusammenhängen. Hier glauben nur 11 beziehungsweise 14 Prozent, dass die Gleichberechtigung verwirklicht sei. Am besten stehen Frauen nach eigener Einschätzung in Ausbildung, Schule und Studium da: 79 Prozent sehen die Gleichberechtigung in diesen Bereichen verwirklicht.

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Mehrheitlich gilt dies auch für Partnerschaft und Ehe, bei der Berufswahl und in der Sexualität. Kindererziehung und Hausarbeit schneiden dagegen schlecht ab: Nicht einmal jede dritte Frau meint, dass die Aufgaben gleich verteilt sind. Die Kritik am Stand der Gleichberechtigung steige wieder, bilanzierte Schwarzer, nachdem das Thema jahrelang kaum Konjunktur gehabt habe.

Das Institut für Demoskopie Allensbach untersucht seit 1996 regelmäßig, wie Frauen ihre Chancen in der Gesellschaft und den Stand der Gleichberechtigung bewerten.