Merkel fordert in Dachau generationsübergreifende Erinnerungskultur

Merkel fordert in Dachau generationsübergreifende Erinnerungskultur
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei einem Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau die Verantwortung der Deutschen im Umgang mit ihrer Vergangenheit unterstrichen.

Die Erinnerung an die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten müsse von Generation zu Generation weitergegeben werden, sagte Merkel am Dienstagabend vor Überlebenden des ehemaligen Konzentrationslagers. "Es ist die Brücke von der Geschichte in die Gegenwart, die wir weiterbauen", betonte sie.

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Ein solch unvorstellbares Kapitel der deutschen Geschichte dürfe sich nicht wiederholen. "Junge Menschen müssen wissen, welches Leid von Deutschland ausgegangen ist, und sie müssen lernen, diesen extremistischen Tendenzen entgegenzutreten", forderte die Kanzlerin.

Merkel sprach bei ihrem Besuch mit acht Holocaust-Überlebenden und deren Angehörigen. Unter ihnen befand sich Max Mannheimer. Der frühere Häftling und heutige Vorsitzende der Lagergemeinschaft des ehemaligen KZ Dachau hatte die Kanzlerin im vergangenen Herbst in die Gedenkstätte eingeladen. Mannheimer bezeichnete Merkels Besuch als historisches Ereignis. "Zum ersten Mal in der Geschichte der KZ-Gedenkstätte besucht ein amtierender Kanzler diesen Ort", erklärte der 93-Jährige.

Jährlich kommen rund 800.000 Menschen in das ehemalige Konzentrationslager. In den zwölf Jahren des Bestehens waren in dem Lager in der Nähe von München mehr als 200.000 Menschen inhaftiert, mindestens 43.000 wurden ermordet. Am 29. April 1945 befreiten US-amerikanische Truppen die Überlebenden.