Elf Jahre Haft für Schwager von Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo

Elf Jahre Haft für Schwager von Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo
Der Schwager des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo muss elf Jahre in Haft.

Ein Gericht in Peking bestätigte am Freitag in der Berufung das Urteil gegen den Immobilienmanager Liu Hui (43), wie die Hongkonger Tageszeitung "South China Morning Post" berichtete. Das Urteil gilt als politisch motiviert, da Liu Hui die Kritik an der kommunistischen Führung unterstützt.

Ausländischen Diplomaten und Journalisten wurde der Zutritt zum Gericht verweigert, wie der britische Sender BBC berichtete. Nach Angaben von Liu Huis Anwalt hatte dasselbe Gericht die Strafe vor zwei Monaten verhängt. Liu Hui war des Betrugs für schuldig befunden worden. Zudem wurden seine politischen Rechte für zwei Jahre ausgesetzt, und er muss eine Geldstrafe in Höhe von rund 1.200 Euro zahlen.

Liu Hui ist der Bruder von Liu Xia, die seit der Verurteilung ihres Mannes Liao Xiaobo Ende 2009 unter Hausarrest steht. Der Bürgerrechtler und Publizist Liu Xiaobo war wegen "Anstiftung zum Umsturz der Staatsmacht" zu elf Jahren Haft verurteilt worden.

Der heute 56-Jährige war einer der Mitverfasser der "Charta 08", in der Meinungsfreiheit und Demokratie gefordert wurden. Das Manifest erschien vor den Olympischen Spielen in Peking. Den Friedensnobelpreis im Dezember 2010 konnte Liu Xiaobo nicht entgegennehmen. Bei der Verleihung in Oslo blieb sein Stuhl leer.