Kubanische Oppositionelle beenden Hungerstreik

Kubanische Oppositionelle beenden Hungerstreik
In Kuba haben 30 Oppositionelle ihren Hungerstreik beendet, nachdem die kommunistische Regierung die Freilassung des politischen Häftlings Jorge Vázquez angekündigt hat.

Wie die Bloggerin Yoani Sánchez am Dienstag (Ortszeit) im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, nahm die Anführerin des Hungerstreiks, Marta Beatriz Roque, erstmals nach acht Tagen wieder Nahrung zu sich. Die 67-jährige Roque sprach von einem "Sieg für die kubanische Nation". Sie befand sich wegen ihrer zuvor bereits angeschlagenen Gesundheit in akuter Lebensgefahr.

Vázquez hatte am 9. September eine sechsmonatige Haftstrafe beendet, wurde aber dennoch nicht freigelassen. Am Tag darauf begann Roque darum einen Hungerstreik, dem sich weitere Dissidenten anschlossen, darunter Vázquez selbst. Am Dienstag kündigte Kubas Staatssicherheit gegenüber Vázquez' Ehefrau dessen umgehende Freilassung an, machte aber das Ende des Hungerstreiks zur Vorbedingung. Über den Hungerstreik haben Kubas staatliche kontrollierte Medien bisher nicht berichtet.

Die regierungskritische Bloggerin Sánchez zeigte sich zwiespältig. Zwar sprach sie von einem "Sieg der Bürger", zugleich schränkte sie ein: "Wie traurig, dass die Weigerung zu essen eine der wenigen Möglichkeiten bleibt, die sie den Bürgern gelassen haben."