Güstrower Barlach-Stiftung zeigt "entartete Kunst"

Güstrower Barlach-Stiftung zeigt "entartete Kunst"
Die Güstrower Ernst-Barlach-Stiftung zeigt seit Sonntag eine Sonderausstellung mit Werken, die von den Nazis als "entartete Kunst" beschlagnahmt wurden.

Unter dem Motto "Verfemt - verfolgt - beschlagnahmt" werden bis zum 24. November etwa 50 Exponate zu sehen sein, die aus dem Nachlass des Kunsthändlers Bernhard A. Böhmer (1892-1945) stammen und heute im Besitz des Kulturhistorischen Museums Rostock sind, teilte die Barlach-Stiftung im mecklenburgischen Güstrow mit.

Bei den Exponaten handelt es sich vorwiegend um Druckgrafiken, Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitte, die von Künstlern wie Otto Dix, Lyonel Feininger, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Käthe Kollwitz, Franz Marc oder Henry Moore geschaffen wurden. Präsentiert werden auch die beiden Plastiken "Kopf in Messing" von Rudolf Belling, die von Ernst Barlach angefertigte Maske des Schauspielers Paul Wegener und ein Ölgemälde von Christian Rohlfs.

Bernhard A. Böhmer gehörte nach Angaben der Barlach-Stiftung zu den vier Kunsthändlern, die in der NS-Zeit mit Werken der sogenannten entarteten Kunst handeln durften. Böhmer sei durchaus ambivalent zu sehen. Er habe sich mit dem Handel zwar finanziell saniert, aber er habe auch viele beschlagnahmte Werke zurückgekauft und gerettet. Böhmer war seit Ende der 1920er Jahre Sekretär und Gehilfe des Künstlers Ernst Barlach (1870-1938) in Güstrow.

Info: Die Sonderschau im Ausstellungsforum-Graphikkabinett der Güstrower Barlach-Stiftung kann bis zum 24. November besichtigt werden: im August täglich von 10 bis 17 Uhr, von September bis Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und ab November dienstags bis sonntags von 11 bis 16 Uhr.