Diakonie: Behörden müssen Armen beim Stromsparen helfen

Foto: epd-bild/Keystone/Volkmar Schulz
Diakonie: Behörden müssen Armen beim Stromsparen helfen
Angesichts steigender Strompreise fordert der Bundesverband der Diakonie die Bundesregierung auf, Bedürftige stärker zu unterstützen.

"Hartz-IV-Empfänger brauchen gezielte Hilfen, damit sie ihren Energiebedarf hinreichend decken können", sagte der Armutsexperte der Diakonie, Michael David, am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Energieeffiziente Wohnungen und stromsparende Haushaltsgeräte müssten sozialpolitisch gefördert werden.

David, der auch stellvertretender Sprecher der nationalen Armutskonferenz ist, forderte unter anderem die Übernahme der Kosten für energieeffiziente Kühlschränke. Bisher könnten Hartz-IV-Empfänger nur ein Darlehen bei den Behörden beantragen, um die Geräte zu bezahlen. Viele entschieden sich daher häufig für die billigere, aber energiefressende Variante. "Die Grundversorgung mit Energie muss günstiger, Energieverschwendung durch Unternehmen teurer werden," betonte David.

Zudem sprach sich der Armutsexperte dafür aus, die steigenden Energiekosten sofort auszugleichen. "Bisher wird der Regelsatz jährlich mit einem Durchschnittswert aus Lohn- und Preissteigerungen angepasst und bleibt hinter Energiekostensteigerungen zurück", kritisierte David.

Die "Bild"-Zeitung hatte am Donnerstag berichtet, dass sich Verbraucher auf weitere Strompreis-Steigerungen einstellen müssen. Hintergrund sei die sogenannte EEG-Umlage, die voraussichtlich von derzeit 5,3 Cent auf 6,2 Cent pro Kilowattstunde im kommenden Jahr steigen werde.