Weiblichere Sprache an der Uni Leipzig

Weiblichere Sprache an der Uni Leipzig
Die Sprache an der Universität Leipzig wird von diesem Mittwoch an weiblicher: Die umstrittene Grundordnung der Hochschule tritt in Kraft. Künftig sollen in der Satzung alle bisherigen Schrägstrichvarianten oder männliche Grundformen durch die weibliche Fassung ersetzt werden, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte.

So soll - auch zur Vereinfachung des Leseflusses - in dem Dokument anstatt "Professoren/Professorinnen" oder "Professor/innen" nur noch die Variante "Professorinnen" zu lesen sein. Eine Fußnote soll darauf hinweisen, dass mit der Formulierung beide Geschlechter gemeint sind.

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Die Satzung hatte großes öffentliches Interesse auf sich gezogen. Viele Medien hatten jedoch fälschlicherweise berichtet, dass ein Professor in Leipzig künftig mit "Herr Professorin" angeredet werde. Das sogenannte generische Femininum werde nur in der Grundordnung verwendet, erklärte die Universität. Es gehe mitnichten um den alltäglichen universitären Sprachgebrauch.

Der Deutsche Hochschulverband erklärte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst (epd), man finde die Verwendung des generischen Femininums "äußerst ungewöhnlich und sehr gewöhnungsbedürftig". Im allgemeinen Sprachgebrauch klängen solche Formulierungen fremd. "Deshalb glauben wir nicht, dass sich viele andere Hochschulen ein Vorbild daran nehmen werden", hieß es.