Berliner Entscheidung zum Reformationsfeiertag 2017 steht noch aus

Foto: epd-bild/Ralf Lehmann
Berliner Entscheidung zum Reformationsfeiertag 2017 steht noch aus
Ob es in Berlin zum 500. Jahrestag der Reformation am 31. Oktober 2017 einen einmaligen Feiertag geben wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Das Land habe sich zwar im Rahmen einer Ministerpräsidentenkonferenz im Frühjahr prinzipiell dafür ausgesprochen, entsprechende Gesetzesänderungen seien aber noch nicht angestoßen worden, sagte eine Sprecherin des Innensenators dem epd.

Auch Schätzungen darüber, welche wirtschaftlichen Auswirkungen der einmalige arbeitsfreie Tag auf Berlin hätte, lägen noch nicht vor. Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen, Luitwin Mallmann, hatte nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Donnerstag gewarnt, dass der Feiertag allein in Nordrhein-Westfalen für die Wirtschaft Kosten von "bis zu 500 Millionen Euro" verursache. "Bundesweit kommen da leicht mehrere Milliarden Euro zusammen", rechnete Mallmann vor.

###mehr-artikel### Ungeachtet solcher Bedenken ist in der Berliner Politik die Sympathie für die Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland offenbar groß. "Man kann ja nicht alles der Wirtschaft unterordnen", sagte die kirchenpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Cornelia Seibeld, dem epd. Der parlamentarische Geschäftsführer der Linken-Fraktion, Uwe Doering, fügte hinzu, die Reformation sei ein "einschneidendes Ereignis für Europa", welches entsprechend gewürdigt werden müsse.

In anderen Bundesländern sind die Planungen zum 500. Jahrestag des kirchenkritischen Thesenanschlags von Martin Luther (1483-1546) schon weiter fortgeschritten. Zur Initiative für einen bundesweit einmaligen Feiertag 2017 haben die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Saarland, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen entweder bereits entsprechende Beschlüsse gefasst oder Unterstützung signalisiert.