Studie: Patienten werden schneller aus dem Krankenhaus entlassen

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Studie: Patienten werden schneller aus dem Krankenhaus entlassen
Immer mehr Patienten werden in kürzerer Zeit im Krankenhaus behandelt. Bei der Therapie von Darmkrebs schlagen Vorsorgeangebote an: Dank Früherkennung und neuer Behandlungstechniken, kann der Krebs schneller und besser bekämpft werden.

Die Zahl der Tage, die Patienten im Krankenhaus behandelt werden, hat sich weiter verringert. Dies geht aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten "Report Krankenhaus" der Barmer GEK hervor. Demnach wurden Patienten im vergangenen Jahr im Durchschnitt nach 8,3 Tagen entlassen. Im Vorjahr waren es noch 8,4 Tage. Die Zahl der Behandlungen blieb dagegen mit 189 Fällen pro 1.000 Versicherte nahezu gleich.

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Erfolge verzeichnete die Krankenkasse bei der Behandlung von Darmkrebs. Zwischen 2005 und 2012 sank die Zahl der Darmkrebs-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden mussten, um 21 Prozent. Dem Report zufolge gibt es sowohl weniger Operationen als auch Chemotherapien oder Bestrahlungen, die stationär erfolgen.

Der stellvertretende Vorsitzende der Barmer GEK, Rolf-Ulrich Schlenker, führte dies vor allem auf das gesetzlich vorgegebene Früherkennungsprogramm zurück. Demnach übernehmen die Kassen ab dem 50. Lebensjahr entsprechende Vorsorgeuntersuchungen. Ab dem 55. Lebensjahr haben Versicherte zudem Anspruch auf eine komplette Darmspiegelung. Mit rund 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr gehört Darmkrebs zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen.

Trotz der guten Entwicklung spricht sich die Barmer dafür aus, weitere Maßnahmen zur Früherkennung anzubieten. Da nur etwa zehn Prozent der Männer zwischen 50 und 60 Jahren zur Vorsorge gehen, will die Kasse vor allem diese Zielgruppe ansprechen.

Psychisch Kranke bleiben am längsten im Krankenhaus

Im Vergleich zu anderen Erkrankungen blieben die Patienten mit psychischen Störungen am längsten zur Behandlung im Krankenhaus. Dem Report zufolge entfielen im vergangenen Jahr 17,7 Prozent aller Behandlungstage auf diese Diagnose. Den größten Anteil machte dabei die Therapie von Depressionen aus. 

Seit 1990 ist die Verweildauer im Krankenhaus wegen psychischer Störungen kontinuierlich gestiegen. Während vor 22 Jahren noch 175 Behandlungstage pro 1.000 Versicherte gezählt wurden, waren es 2012 293 Tage. Die Behandlungszeit von Herzkreislaufstörungen ist dagegen seit 1990 erheblich zurückgegangen - von 380 Tage auf 213 Tage pro 1.000 Versicherte.