Europäisches Kirchentreffen berät über neue Verfassung

Europäisches Kirchentreffen berät über neue Verfassung
Generalsekretär Guy Liagre hat die Mitglieder der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) dazu aufgerufen, bei der Neuausrichtung der Ökumene-Organisation zusammenzuarbeiten.

Ein Erfolg des Reformprozesses sei wichtig für die Stabilität der Dachverbandes von mehr als 120 europäischen Kirchen, sagte Liagre am Donnerstag bei der Vollversammlung in Budapest. Es gehe darum, dass die Stimme der Kirchen und die christliche Botschaft in Europa gehört werde. Eine wichtige Aufgabe der Konferenz Europäischer Kirchen sei es auch künftig, für den Austausch zwischen Kirchen in Ost- und Westeuropa eine Plattform zu bieten, sagte Liagre.

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Bei dem europäischen Kirchentreffen sollen Beschlüsse für eine strategische und strukturelle Reorganisation des Zusammenschlusses von anglikanischen, orthodoxen und protestantischen Kirchen gefasst werden. Geplant ist die Verabschiedung einer neuen Verfassung. Dazu gibt es eine Reihe von Änderungsanträgen. Der am Donnerstag eingebrachte Entwurf sieht unter anderem eine Verkleinerung der Gremien sowie eine Verlegung des Sitzes von Genf nach Brüssel vor.

Die Versammlung steht unter dem biblischen Leitwort "Was zögerst du noch?". In seinem Bericht nannte der Generalsekretär die Säkularisierung und abnehmende Kirchenbindung in Europa eine Herausforderung für die großen wie auch die kleinen Kirchen. In diesem Zusammenhang warb Liagre dafür, jungen Menschen mehr Beteiligungschancen zu bieten. Zudem sprach er sich für eine Fortführung des ökumenischen Dialogs aus.

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Die Konferenz Europäischer Kirchen hat ihren Sitz in Genf, weitere Büros gibt es in Straßburg und Brüssel. Gegründet wurde der europäische Kirchenbund 1959 von Christen aus Ost- und Westeuropa. In der Phase des Kalten Krieges wollten sie ein Forum zur Verständigung schaffen. Die katholische Kirche ist nicht Mitglied. Die Russische Orthodoxe Kirche lässt ihre Mitgliedschaft seit 2008 ruhen.