"Blockupy"-Aktivisten protestieren gegen Abschiebepraxis am Frankfurter Flughafen

Foto: dpa/Boris Roessler
"Blockupy"-Aktivisten protestieren gegen Abschiebepraxis am Frankfurter Flughafen
Mehrere Hundert Aktivisten der "Blockupy"-Bewegung haben am Freitagmittag am Frankfurter Flughafen gegen die Abschiebepolitik in Deutschland und Europa protestiert.

Sie prangerten an, dass der Flughafen international einen Spitzenplatz bei der Zahl der Abschiebung von Ausländern belege, forderten ein "Bleiberecht für alle" und skandierten Sprechchöre wie "No Border, No Nation, Stop Deportation!".  

Nach der Kundgebung am Busbahnhof durften 200 Teilnehmer in das Terminal 1 des Airports, um dort weiterzudemonstrieren. Zunächst war ihnen das untersagt worden, vor Gericht erreichten die Aktivisten jedoch, dass sie auch Zutritt zur Schalterhalle bekamen - allerdings in beschränkter Zahl. Die Polizei war vor und im Gebäude massiv vertreten. Von größeren Zusammenstößen war zunächst nichts bekannt.

Großdemonstration in Frankfurter Innenstadt geplant

Der Protest ist eine der Veranstaltungen der beiden Aktionstage der "Blockupy"-Bewegung. Zeitgleich fanden weitere Protestaktionen statt - etwa vor der Deutschen Bank oder bei Textilgeschäften auf der Frankfurter Einkaufsstraße Zeil. Zum Auftakt hatten die Demonstranten am Morgen den Zugang zur Europäischen Zentralbank (EZB) blockiert. Es habe einige Festnahmen gegeben, doch bis auf einige kleinere Rangeleien sei es insgesamt friedlich geblieben, sagte ein Polizeisprecher. Er widersprach zudem der Darstellung der Organisatoren, wonach es gelungen sei, die EZB komplett abzuriegeln.

Am Samstag soll eine Großdemonstration in der Frankfurter Innenstadt stattfinden. Bereits im vergangenen Jahr hatten dort mehr als 20.000 Menschen friedlich demonstriert.

"Blockupy" setzt sich aus den englischen Begriffen "block" (blockieren) und "occupy" (besetzen) zusammen. Rund 40 Organisationen unterstützen die Proteste, darunter die Partei Die Linke, die globalisierungskritische Organisation Attac oder die Gewerkschaft ver.di.