Weltkirchenrat fordert christlich-muslimischen Dialog in Ägypten

Weltkirchenrat fordert christlich-muslimischen Dialog in Ägypten
Angesichts gewaltsamer Ausschreitungen in Ägypten hat der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, zu weiterem Dialog zwischen Christen und Muslimen aufgerufen. Gemeinsam sollten die Religionsgemeinschaften Frieden und Demokratie in dem arabischen Land anstreben, sagte Tveit in Kairo laut einer Mitteilung des Weltkirchenrates vom Montag.

Der Generalsekretär war mit dem Papst der koptischen Christen, Tawadros II., zusammengetroffen. Beide äußerten sich besorgt über die jüngsten Angriffe auf Christen in Ägypten und anderen muslimisch geprägten Ländern. Vor rund zwei Wochen attackierten Extremisten die Markus-Kathedrale in Kairo, nachdem Christen dort getöteter Glaubensbrüder gedacht hatten.

Tawadros betonte, dass Ägypten im Grunde ein moderates und friedliebendes Land sei. Muslime und Christen könnten auf eine lange gemeinsame Geschichte zurückblicken. Tawadros ist seit November 2012 Oberhaupt der koptischen Christen. Von den 80 Millionen Einwohnern des überwiegend islamischen Ägypten bekennen sich rund zehn Prozent zum Christentum. Der Ökumenische Rat der Kirchen umfasst 349 Kirchen mit 560 Millionen Christen. Die katholische Kirche gehört dem Weltkirchenrat nicht an.