Horacio Cartes ist neuer Präsident Paraguays

Horacio Cartes ist neuer Präsident Paraguays
Der Kandidat der konservativen Colorado-Partei, Horacio Cartes, ist am Sonntag zum neuen Präsidenten von Paraguay gewählt worden. Nach Auszählung fast aller Stimmen lag der 56-jährige uneinholbar mit 45,8 Prozent in Führung.

Sein schärfster Rivale, Efraín Alegre von der liberalen Partei PLRA, kam nach Angaben des Wahlamts auf 36,9 Prozent der Stimmen. Abgeschlagen an dritter Stelle folgte der Kandidat der Mitte-Links-Koalition Avanza País, Mario Ferreiro, mit 5,9 Prozent. Der vom 2012 abgesetzten Linkspräsidenten Fernando Lugo unterstützte Kandidat Anínal Carrillo erreichte lediglich 3,3 Prozent.

Horacio Cartes wird am 15. August eine fünfjährige Amtszeit antreten. In einer ersten Ansprache vor jubelnden Anhängern sagte Cartes, er werde der Präsident aller Paraguayer sein. Sein Kontrahent Alegre gestand seine Niederlage ein, wie die Zeitung "Ultima Hora" (Online-Ausgabe) berichtete.

Auch bei den gleichzeitigen Kongresswahlen lagen die beiden bürgerlichen Parteien klar in Führung. Ex-Präsident Lugo gelang der Einzug in den Senat. Die Wahlbeteiligung der rund 3,5 Millionen Wähler lag bei 68,6 Prozent. Die Wahl ist ohne größere Zwischenfälle verlaufen.

Mit dem Wahlsieg des Unternehmers Carter hat die Colorado-Partei die Macht in dem kleinen Binnenland zurückerobert. 61 Jahre lang, einschließlich der Diktatur des Generals Alfredo Strössner (1954-1989), hatten die Colorados Paraguay regiert. Erstmals 2008 verloren sie gegen den ehemaligen Bischof Lugo, dessen Linksbündnis eine Koalitionsregierung mit der Liberalen Partei bildete.

Cartes hatte im Wahlkampf versprochen, die internationale Isolation Paraguays zu beenden. Im Juni 2012 war Präsident Fernando Lugo vom Kongress wegen schlechter Amtsführung abgesetzt und vom liberalen Vizepräsident Federico Franco ersetzt worden. Der Südamerikanische Staatenbund Unasur und der Gemeinsame Südamerikanische Markt Mercosul hatten Paraguay daraufhin wegen Verletzung der Rechtsstaatlichkeit bis zur Wahl eines neues Staatsoberhauptes ausgeschlossen.