Ostermärsche gegen Waffenexporte laufen und fahren weiter

Ostermärsche gegen Waffenexporte laufen und fahren weiter
Die Ostermärsche trotzen dem österlichen Winterwetter und gehen gegen Krieg und Waffenexport auf die Straße.

Ostermarschierer haben auch am Sonntag in mehreren Bundesländern gegen Atomwaffen, Krieg und den Export von Militärtechnik protestiert. In Nordrhein-Westfalen demonstrierten am zweiten Tag des traditionellen Ostermarsches Rhein-Ruhr etwa 800 Menschen. Die Proteste richteten sich vor allem gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr, Waffenhandel und Bundeswehr-Aktionen an Schulen. Kleinere Aktionen fanden nach Angaben der Veranstalter in der Nähe von Hamburg und in Frankfurt/Oder statt, wo sich laut Polizei etwa 60 Menschen für eine Friedensdemonstration versammelten.

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Im Ruhrgebiet setzten 130 Menschen einen am Vortag begonnenen Fahrradkorso fort. Die dreitägige Tour führt über Gelsenkirchen, Wattenscheid und Herne nach Bochum. Sie steht unter dem Motto "Von Deutschland muss Frieden ausgehen! Nein zu Krieg und Rüstungsexport - atomwaffenfrei jetzt!" In Gelsenkirchen kritisierten die Demonstranten bei einer Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer von Krieg und Faschismus die Beteiligung der Bundeswehr an Konflikten und Kriegen und plädierten für eine friedliche Außen- und Sicherheitspolitik. Bei den Stationen in Wattenscheid und Herne hieß es in kurzen Ansprachen: "Von Deutschland geht Krieg aus".

An den vergangenen Tagen waren bundesweit bereits tausende Menschen bei den Ostermärschen auf die Straße gegangen, die sich in diesem Jahr auch gegen den Einsatz unbemannter Kampfdrohnen in Konfliktgebieten wenden. Zum Abschluss am Montag sind nochmals rund zwei Dutzend Aktionen überall in Deutschland geplant.

Trotz Winterwetter habe es eine stabile Beteiligung an bisher mehr als 60 Veranstaltungen gegeben, sagte der Sprecher des Ostermarschbüros in Frankfurt/Main, Willi van Ooyen. "Dies zeigt die stabile Organisationsstruktur der Friedensbewegung, die im ganzen Land in der Lage ist, für Frieden und Abrüstung und gegen die Militarisierung nach innen und außen Aktionen zu organisieren."

Die Ostermarschbewegung hat ihre Wurzeln im Protest gegen das atomare Wettrüsten während des Kalten Krieges. 1968 und 1983 erlebte sie ihre Höhepunkte mit Hunderttausenden Demonstranten.