Experten: Demografischer Wandel größte Gefahr für die Pflege

Experten: Demografischer Wandel größte Gefahr für die Pflege
Die größte Gefahr für die Pflege ist nach Ansicht von Fachleuten der demografische Wandel in Deutschland.

Das Problem liege nicht nur in der rasant wachsenden Zahl der Pflegebedürftigen, sondern auch im derzeitigen und zukünftigen Fachkräftemangel. "Uns fehlen jetzt schon vielfach die jüngeren Menschen, die in der Pflege arbeiten", sagte Heinrich Alt, Vorstand der Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA), am Freitag bei einem Fachkongress in Hannover.

Alt zufolge gibt es aktuell etwa 3.600 arbeitslose Pflegefachkräfte. Ihnen stünden jedoch rund 10.000 offene Stellen gegenüber. Das sei ein extremer Fall von Fachkräftemangel, sagte Alt, der für die Betroffenen nicht ohne Reiz sei: "Sie können sich aussuchen, wo sie hingehen." In Zukunft werde diese Lücke stark wachsen, denn man könne Arbeitslose nicht wahllos zu Pflegekräften umschulen: "Für diesen Beruf entscheidet man sich nicht nach Aktenlage, sondern man muss erst mal hineinschnuppern."

Der BA-Vorstand kritisierte, dass es keine stichhaltigen Prognosen darüber gebe, wie viele Fachkräfte in der Pflege künftig nötig seien. Die meisten Bundesländer hätten dazu überhaupt keine Zahlen. Nach Alts Angaben hat die Bundesagentur 2012 die Ausbildung von rund 3.500 Pflegefachkräften gefördert. Im nächsten Jahr soll diese Zahl schon auf 7.000 ansteigen.

Bei dem Fachkongress "Pflege im Umbruch" der Dachstiftung Diakonie und des hannoverschen Stephansstifts berieten Experten aus ganz Deutschland über die Zukunft der stationären Pflege.