Westerwelle schließt Aufnahme syrischer Flüchtlinge nicht länger aus

Westerwelle schließt Aufnahme syrischer Flüchtlinge nicht länger aus
Die Bundesregierung hat erstmals die grundsätzliche Bereitschaft erkennen lassen, syrische Bürgerkriegsflüchtlinge in Deutschland aufzunehmen.

"Ich schließe das nicht aus", sagte Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) der "Frankfurter Rundschau" (Dienstagsausgabe). "Aber Priorität hat derzeit die Hilfe vor Ort", fügte er hinzu. Bislang hatte die Regierung stets die Auffassung vertreten, dass sich die Frage nach einer Aufnahme von Flüchtlingen nicht stelle.

Westerwelle machte zudem deutlich, dass Deutschland bereit sei, mehr Ressourcen als bisher für die Flüchtlingshilfe im Syrien-Konflikt zu mobilisieren. Bereits jetzt habe die Bundesregierung dafür 22 Millionen Euro bereitgestellt, sagte er. "Auch meinem türkischen Amtskollegen Ahmet Davutoglu habe ich vor einiger Zeit Unterstützung bei der Flüchtlingsversorgung angeboten. Das Angebot steht", sagte Westerwelle.

Die Türkei, die zurzeit rund 80.000 Flüchtlinge aus Syrien beherbergt, hatte in der Vergangenheit ausländische Hilfe abgelehnt. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen suchen derzeit rund 230.000 Syrer Schutz in Nachbarländern.