Hauptzeuge sagt im Vergewaltigungsprozess in Indien aus

Hauptzeuge sagt im Vergewaltigungsprozess in Indien aus
Im Prozess um die tödliche Vergewaltigung einer Studentin in Indien hat die Zeugenanhörung begonnen.

Insgesamt werden 86 Zeugen gegen die fünf Angeklagten aussagen, wie die Tageszeitung "India Today" (Dienstagsausgabe) berichtete. Hauptzeuge ist der 28-jährige Begleiter des Opfers, der bei der Tat selbst schwer verletzt wurde. Der Prozess findet in Neu-Delhi vor einem Sondergericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. 

Die Anklageschrift gegen die fünf Verdächtigen umfasst dem Bericht zufolge 13 Punkte, darunter Mord, Vergewaltigung und die Vernichtung von Beweismitteln. Die Angeklagten plädieren auf unschuldig. Ihnen droht die Todesstrafe. Ein sechster Verdächtiger ist 17 Jahre alt und kommt vor ein Jugendgericht. Er muss mit maximal drei Jahren Haft rechnen.

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Die sechs Männer sollen am 16. Dezember eine 23-jährige Medizinstudentin in einem Bus in Neu-Delhi über eine Stunde lang vergewaltigt und mit zwei Eisenstangen gefoltert haben. Danach warfen sie die Frau und ihren Begleiter nackt auf die Straße. Die Studentin starb zwei Wochen später an ihren Verletzungen.

Der Fall hatte in Indien wochenlang wütende Proteste ausgelöst. Demonstranten und Polizei lieferten sich Straßenschlachten. Das Sexualstrafrecht wurde verschärft.

Der Prozess gegen die fünf erwachsenen Männer wird vor einem neu gebildeten Gericht verhandelt, das sich vor allem mit Sexualverbrechen befassen soll und eine zügigere Rechtsprechung für die Opfer garantieren soll.