UN-Gesandter: Menschenrechtsverletzungen in Mali weit verbreitet

UN-Gesandter: Menschenrechtsverletzungen in Mali weit verbreitet
Die Vereinten Nationen sind beunruhigt angesichts der Menschenrechtsverletzungen in Mali.

Die Racheakte der malischen Armee an Tuareg und Arabern sollten als Kriegsverbrechen gewertet werden, erklärte der UN-Sondergesandte zur Verhinderung von Völkermord, Adama Dieng, am Freitagabend. Dieng bezeichnete die Übergriffe als "weit verbreitet und systematisch".

Am Samstag traf der französische Präsident François Hollande in Mali ein. Gut drei Wochen nach dem Beginn des Einsatzes der französischen Armee stattet er den Truppen erstmals einen Besuch ab. Hollande wird unter anderem von Außenminister Laurent Fabius und Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian begleitet.

Am Militärflughafen von Sévaré traf er nach einem Bericht des Senders RFI zunächst den malischen Präsidenten Dioncounda Traoré. Anschließend wurden die beiden Präsidenten in der Oasenstadt Timbuktu erwartet.

"Ich fliege nach Mali, um unsere Soldaten unserer ganzen Unterstützung zu versichern, unserer Ermutigung und unseres Stolzes", hatte Außenminister Fabius am Vorabend der eintägigen Reise erklärt. Die französische Armee kämpft seit Mitte Januar in Mali, um das Vordringen von islamistischen Milizen auf die Hauptstadt Bamako zu verhindern. Die Milizen, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida unterhalten, kontrollierten den Norden Malis seit Frühjahr 2012. Inzwischen wurden sie von französisch-afrikanischen Truppen aus mehreren Städten im Norden zurückgedrängt.