EKD legt Schwerpunkte 2013 fest

EKD legt Schwerpunkte 2013 fest
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will 2013 mit Reformation und Toleranz, Familie und Friedensethik thematische Schwerpunkte setzen.

Der Rat der EKD beschloss am Freitag in Braunschweig Arbeitsschwerpunkte für das Leitungsgremium in den nächsten Monaten, wie die EKD mitteilte. Neben der Vorbereitung des Reformationsjubiläums 2017 gehören dazu auch das 450. Jubiläum des Heidelberger Katechismus sowie 40 Jahre Leuenberger Konkordie zur innerevangelischen Ökumene.

Beim Thema Friedensethik will sich das Leitungsgremium den Angaben zufolge mit ersten Ergebnissen einer Bewertung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan befassen. Dabei gehe es auch um die seelsorgerlichen Herausforderungen von Auslandseinsätzen. Für Juni plant die EKD in Berlin einen internationalen Kongress "Menschen geschützt - gerechten Frieden verloren?" Dabei sollen EKD-Repräsentanten mit Spitzenvertretern aus Politik, Militär und internationalen Organisationen friedensethische Perspektiven erörtern. 

Dimension des Reformationsjubiläums

Die EKD kündigte zudem Positionspapiere zu Ehe und Familie sowie Sexualethik an. Mit der Familien-Denkschrift, die Mitte des Jahres veröffentlicht wird, werde auf die Veränderungen in den Formen des Zusammenlebens reagiert, heißt es. Der Text zur Sexualethik könne der evangelischen Kirche helfen, sich in wichtigen gesellschaftlichen und ethischen Fragen überzeugend zu positionieren, äußerte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider als Erwartung.

Geplant ist auch eine Studie zum konfessionellen Profil und interreligiösen Lernen in evangelischen Kindertagesstätten. Nahezu 30 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren in evangelischen Kindertagesstätten stammten aus Familien mit einem Migrationshintergrund, heißt es zur Begründung.

Zum Themenjahr "Reformation und Toleranz" in der Lutherdekade sagte der Ratsvorsitzende: "Als evangelische Kirche blicken wir auf eine fast fünfhundertjährige Lerngeschichte in Sachen Toleranz zurück." Toleranz müsse immer wieder neu gelernt und erarbeitet werden. Impulse für die weltweite und ökumenische Dimension des Reformationsjubiläums 2017 soll den Angaben zufolge ein Internationaler Ökumenischen Vorbereitungskongress geben, den die EKD mit dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund im Oktober im Zürcher Großmünster plant.