Rotes Kreuz: Medikamenten-Produktion in Syrien fast zum Erliegen gekommen

Rotes Kreuz: Medikamenten-Produktion in Syrien fast zum Erliegen gekommen
"Es fehlt an Kleidung, an Decken und an Medikamenten", sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters.

Die Medikamenten-Produktion in Syrien ist nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) fast zum Erliegen gekommen. Die humanitäre Situation für die syrischen Flüchtlinge habe sich in den vergangenen Wochen und Tagen dramatisch zugespitzt, sagte DRK-Präsident Rudolf Seiters der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe): "Es fehlt an Kleidung, an Decken und an Medikamenten." Vor Ausbruch des Konflikts seien in Syrien 90 Prozent der Medikamente im eigenen Land hergestellt worden.

Menschen campieren in Schulen und Moscheen

Viele Menschen campierten notdürftig in Schulen und Moscheen. Frauen und Kinder seien am stärksten von der Not betroffen. "Der Winter bringt neue Probleme", sagte Seiters. Das DRK habe bisher mehr als 5.000 syrische Familien mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt und helfe weiter.

Das DRK pflege eine enge Partnerschaft mit dem Syrischen Roten Halbmond, dessen 10.000 Helferinnen und Helfer im ganzen Land unterwegs seien. Sie arbeiteten täglich unter großer Lebensgefahr, sagte der DRK-Präsident. 18 Helfer des Roten Halbmondes hätten bisher bei den Unruhen ihr Leben verloren.
 
Insgesamt sind von den bürgerkriegsähnlichen Ereignissen in Syrien nach Angaben des DRK-Präsidenten vier Millionen Menschen betroffen. Mehr als 1,2 Millionen befänden sich innerhalb des Landes auf der Flucht, mehr als 500.000 hätten Zuflucht in den Nachbarstaaten Libanon, Türkei, Jordanien und Irak gefunden. Es würden jeden Tag mehr, sagte Seiters.